Wir haben bereits über den Bau des Sonnenkraftwerks in Marokko berichtet und auch unser Blogger Volker Marx hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt.
In Marokko ist jetzt das erste Solarkraftwerk am Netz: Noor I, arabisch für “Licht”, hat eine Kapazität von 160 Megawatt und wird Strom für mindestens 350.000 Menschen erzeugen. In den nächsten Jahren werden nahe der Stadt Ouarzazate im Süden des Landes noch drei weitere Kraftwerke mit einer Leistung von 580 Megawatt entstehen, die dann Strom für rund 1,3 Millionen Menschen liefern. Gegenüber der konventionellen Stromerzeugung werden dadurch jährlich mindestens 800.000 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden.
Die marokkanische Regierung hat sich vorgenommen, dass im Jahr 2020 rund 42% der Stromerzeugung auf erneuerbaren Energien basieren soll, vor allem Wind- und Solarstrom. Die KfW unterstützt Marokko bei diesem Ziel. Sie beteiligt sich zusammen mit anderen internationalen Gebern wie der Europäischen Union und der französischen Entwicklungsbank (AFD) an den Investitionskosten von Noor I und übernimmt mit 115 Mio. EUR rund 20% der Fremdkapitalfinanzierung.
Gut zwei Jahre lang wurde an dem ersten der vier Kraftwerke gebaut. Auf einer Fläche von rund 650 Fußballfeldern befinden sich nun 537.000 Spiegel und lenken die Sonnenstrahlen auf breite Rohre. Das synthetische Öl darin wird auf 393 Grad Celsius erhitzt und in einen Kraftwerksblock geleitet. “Dort erhitzt es Dampf, der eine Turbine antreibt und so Strom erzeugt”, erklärt der KfW-Projektmanager Jan Schilling. Mit 293 Grad fließt das Öl wieder durch Rohre in das Solarfeld. Der Kreislauf, der nachhaltig Strom erzeugt, beginnt erneut.
Ausblick
Noor II soll noch größer als Noor I werden und nach dem gleichen Prinzip arbeiten. Noor III ist als “Solarturmkraftwerk” konzipiert: Die Spiegel leiten die Sonnenstrahlen auf einen zentralen Wärmeabsorber, der sich auf einem mehr als 200 Meter hohen Turm befindet. Dort entstehen Temperaturen von rund 700 Grad. Noor IV wird ein Photovoltaik-Kraftwerk.
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Quelle
Text: Presseaussendung
Fotos: KfW-Bildarchiv / Jens Steingässer