In der benachbarten Schweiz sind zahlreiche invasive Pflanzen von einem Werbe- und Verkaufsverbot betroffen. Darunter befindet sich der bei Hobbygärtnern recht beliebte Kirschlorbeer, dem man auch bei uns, einmal erkannt, auf Schritt und Tritt begegnet.
Der Kirschlorbeer, Prunus laurocerasus, ist aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit eine nachgefragte Heckenpflanze. Er ist immergrün und ein perfekter Sichtschutz. Von April bis Mai steht er voller Blüten, aus denen sich kugelige, schwarzglänzende Früchte bilden und die bergen von vielen ungeahnte Gefahren für Mensch und Tier. Mehr noch, alle Pflanzenteile sind zyanogen, ergo giftig, am allermeisten die Blätter und Samen. Werden sie zerkaut – wegen ihrer Bitterkeit unwahrscheinlich – bildet sich im Magen Blausäure. Die Früchte jedoch haben ein süßliches Aroma und sind erst beim längeren Kauen bitter.
Werden die Früchte konsumiert, reichen ein paar Stück noch nicht um sich zu vergiften. Ab wann mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen ist, hängt von der aufgenommenen Dosis pro Kilogramm Körpergewicht ab. Somit ist der Verzehr bei neugierigen Kindern hochgefährlich und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Die Symptome sind leicht zu erkennen und für eine Blausäurevergiftung typisch: Bauch- und Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Atemprobleme, Gesichtsrötung, Herzrasen, Halskratzen und letztendlich Bewusstlosigkeit.
Bei Vergiftungsverdacht sofort zum Arzt! Es wird, um die Toxine im Magen zu binden, Kohle verabreicht, aber auch eine Entgiftung kann notwendig werden. Auch für Tiere stellt der Kirschlorbeer eine ernste Gefahr dar. Eine Vergiftung erkennt man an starkem Speichelfluss, Schleimhautreizungen, Magen- und Darmproblemen, sogar Atemlähmung ist möglich. Also Vorsicht und vielleicht findet sich ja eine andere Pflanze, um neugierige Blicke fern zu halten!
PS: Auch nach dem 1. September 2024, dem offiziellen Verkaufsverbot in der Schweiz, dürfen bestehende Pflanzen in den Gärten bleiben.
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