Als man Kühlschränke und Kühlhäuser noch nicht kannte, wurden Eiskeller zur Aufbewahrung und Kühlung verderblicher Lebensmittel genutzt. Damals erfolgte Konservierung ohne Einsatz zusätzlicher Energie.
Dieser Artikel wurde am 19. September 2012 veröffentlicht
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Lange bevor es die Kältemaschine gab, versuchte man, die Winterkälte in den Sommer zu retten. Die Nutzung beschränkte sich vor allem auf die wohlhabende Bevölkerung. Eiskeller waren deshalb in der Nähe von Gutshäusern, großen Höfen oder Schlössern zu finden, wie die erhaltenen Bauwerke in Steyr oder in Lichtenau zeigen.

Eis wurde aus den zugefrorenen Gewässern geschnitten und in tiefen Kellern in einer Eisgrube eingelagert. Auf jede Eisschicht wurde Salz geschüttet, um ein Zusammenfrieren zu verhindern. Die Lebensmittel wurden nicht in den Eisräumen aufbewahrt, sondern in den Gängen. Mittels Überströmöffnungen gelangte die kalte Luft in die Gänge.

Zwar hielt sich das Eis den ganzen Sommer, Fleisch konnte aber nur bedingt über längere Zeiträume gelagert werden. Aufgrund der feuchten Luft in den Eiskellern bildet sich eine Schicht aus Schimmelpilzen, die das Fleisch bald verderben lässt. Größere Bedeutung hatten die Eiskeller für die Kühlung von Getränken und somit für die Bierbrauer.

In Österreich werden überwiegend untergärige Biere gebraut. Die Temperatur im dafür notwendigen Lagerraum muss auf maximal 2° Celsius gehalten werden. Im Sommer konnte das nur in einem Eiskeller vollbracht werden. Es überrascht nicht, dass die Bierbrauer eine der ersten waren, die im ausgehenden 19. Jahrhundert die elektrische Kühlanlagen nutzten.