Wer kennt das Problem: Wenn man Eiswürfel braucht, sind keine da. Wir haben die Lösung für eisgekühlte Getränke.
Dieser Artikel wurde am 14. Juni 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Von einigen Wetterausreißern abgesehen darf man sagen: Der Sommer ist da. Das bedeutet auch, dass eisgekühlte Getränke wieder hoch im Kurs stehen. Falls der Kühlschrank aber demnächst wieder leer ist und die Durstlöscher warm, kommt hier ein guter Trick, um in zwei Minuten kräftig zu kühlen!

Eiskalte Getränke, die nötigen Zutaten:

Getränke in geschlossenen Behältern, dazu Wasser, Eis und Salz. Alles Weitere verrät das folgende Video aus den USA. Und wer kein Eis hat oder ganz umweltschonend kühlen möchte, findet dazu auch Hinweise (und ein nicht ganz ernst gemeintes Video) weiter unten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=dc9BHiQUpWU&hd=1

Die Temperaturangaben im Video sind amerikanische:
80 Grad Fahrenheit bedeuten etwa 27 Grad Celsius.
40 Grad Fahrenheit bedeuten 4-einhalb Grad Celsius.

Der Schlüssel zu der schnellen Kühlreaktion ist Physik. Konkret: der zweite Hauptsatz der Thermodynamik (Der da lautet: “Es gibt keine Zustandsänderung, deren einziges Ergebnis die Übertragung von Wärme von einem Körper niederer auf einen Körper höherer Temperatur ist.”).

Temperatur wird durch Wasser leichter übertragen als durch Luft, daher unterstützt Eiswasser die Kühlung der Getränke besser als reines Eis. Die Zugabe von Salz setzt den Gefrierpunkt des Wassers herab. Gesättigte Kochsalzlösung friert erst bei minus 21 Grad Celsius. Das Wasser kann so kälter als Eis werden, ohne sich zu verfestigen, und entfaltet damit eine besonders starke Kühlwirkung auf die Getränke.

Der Nachteil bei der Methode ist offensichtlich: Man benötigt Eis. Um das herzustellen, bedarf es eines ausreichend großen Tiefkühlgeräts und elektrischer Energie. Will man das vermeiden, hat man dazu auch Möglichkeiten.

Verdunstungskühlung

Ein kleiner Trick aus dem Fundus von Campern und Festivalbesuchern macht sich mangels Eis die Verdunstungskälte zunutze. Man nehme beispielsweise ein Bier bei einer Außentemperatur von 28 Grad Celsius. Dieses bleibt vorerst in ein feuchtes Tuch eingeschlagen eine Weile stehen.

Das Wasser, mit dem das Tuch befeuchtet wurde, verdunstet. Wieder kommt die Physik zum Einsatz. Denn bei der Verdunstung wird der Dose oder Flasche, in der sich das Bier befindet, Energie entzogen. Energie, die das Wasser benötigt, um vom flüssigen in den gasförmigen Zustand zu wechseln, sprich, sich in Wasserdampf zu verwandeln. Die Energie holen sich die Wasserteilchen aus der Umgebung. Ein (moderater) Kühlungseffekt tritt ein.

Das funktioniert mit etwas mehr Aufwand auch für größere Mengen:

Verdunstungskühlung für mehr Getränke

Wer Getränke mit Hilfe der Verdunstungskälte kühlen will, braucht einen großen Tontopf, unter den die Getränke passen. Den Topf stellt man für etwa 10 Minuten in einen Fluss oder Teich. Dann füllt man ein flaches Gefäß mit hohem Rand daumenbreit mit Wasser. Die Getränke stellt man in das untere Gefäß und stülpt den umgekehrten Tontopf von oben darüber.
Sollte der Topf ein Loch haben, muss dieses abgedeckt werden – etwa mit einem Stein. Das entstandene Konstrukt kann nun einfach stehen lassen, um nach wenigen Stunden gekühlte Getränke zu genießen. (Freilich: viereinhalb Grad wird man auch in diesem Fall nicht erreichen)

Der Effekt ist dem Bier im Tuch sehr ähnlich: Der Ton hat sich im Fluss mit Wasser vollgesogen, das an der Sonne langsam verdunstet. Die dafür benötigte Wärme wird dem Inneren des Topfs, in dem sich die Getränke befinden, entzogen. Das Wasser im Teller sorgt dafür, dass der Topf laufend neues Wasser nachziehen kann.

Das versprochene Video: Verdunstungskühlung im Praxistest.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Yaj0L6779AA

Energieleben wünscht bei der praktischen Anwendung gute Erfrischung!

 

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