Mehrgeschoßige Keller, Springbrunnen, Innenhöfe, dicke Mauern und öffentliche Gärten.

Immer schon war die Sommerhitze ein Problem der bevölkerungsreichen Städte, so auch im antiken Rom. Wie halfen sich da die Römer, was waren ihre probaten Mittel den heißen, oft auch schwülen August und September zu ertragen?

Keller

Als erstes waren es die oft mehrgeschoßigen Keller, wie beispielsweise jener in der Basilika San Clemente, der die unteren Bereiche kühl hielt. Das funktionierte ähnlich wie die vergessene Wiener Kühlung. Sind Keller und Dachfenster geöffnet zieht die feucht kühle Luft kontinuierlich nach oben.

Innenhöfe mit Brunnen

Als zweites sind die Innenhöfe der Atriumhäuser zu nennen. Das viele Grün in den isolierten Innenhöfen schirmt perfekt gegen die Hitze ab, sie sind bis zu 20 Grad kühler. Befindet sich ein aktiver, also sprudelnder Brunnen im Innenbereich, senkt dies die Temperatur noch weiter und die Luft fühlt sich kühler an.

Dicke Wände

Eine weitere entscheidende Rolle spielen dicke und hohe Wände aus perfekt isolierenden Steinen, die Wärme nur sehr schlecht speichern. Zudem investierte man in Vorbauten, den Portikus, der einen schützenden Übergang zwischen Innen- und Außenräumen bildet und sicherstellt, dass Luft in die schattigen Bereiche strömen kann.

Schmale Gassen und öffentliche Gärten

Auch der öffentliche Bereich der Stadt wurde so konzipiert, dass die Temperaturen nicht unerträglich wurden. Die Straßen und Gassen waren schmal und dadurch schattig und es fanden sich reichlich Parks zur Erholung. Die Horti Liciania, öffentlichen Gärten im antiken Rom sind ein gutes Beispiel dafür, wie effizient es ist, öffentlichen Raum in Großstädten zu begrünen.

Auf den Punkt gebracht kann man sagen, die Formel für kühle Großstädte sind großzügige Brunnen, hohe Gebäude und die damit verbundene Luftströmung in engen Gassen und zuletzt reichlich Grünanlagen.


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