Ein Jahr früher als geplant, gelang es den so genannten Fernkältering unter dem Wiener Ring zu schließen. Weltberühmte Ringstraßenbauten wie das Parlament, die Universität und die Oper können nun umweltfreundlicher gekühlt werden.

Großstädte leiden weltweit zunehmend an der Sommerhitze. Wien ist darauf vorbereitet. Schon ein Jahr früher als geplant, gelang es der Wien Energie den so genannten Fernkältering unter dem Wiener Ring zu schließen.

Damit ist für eine Versorgung der Wiener Innenstadt mit „grüner“ Kühlung der Grundstein gelegt. Durch den Zusammenschluss der Fernkältezentralen Schottenring und Stubentor via ein knapp fünf Kilometer langes Leitungsnetz, kann effizient und energiesparend von Rathaus, Universität, Parlament, MAK, bis Oper und in einigen Ringstraßenhotels gekühlt werden. Im Zuge der Netzerweiterung kommen auch mehrere hundert Neubauwohnungen im Nordbahnviertel und am Hauptbahnhof in den Genuss von Fernkälte. Aktuell bestehen 30 Kilometer Fernkälteleitung, 200 Gebäude sind angeschlossen. Der ambitionierte Plan ist, bis 2030 die Kapazität der Fernkälte von rund 220 Megawatt Leistung auf 370 Megawatt fast zu verdoppeln. So wir ermöglicht, eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern (mehr als die Fläche des Wiener Praters) zu kühlen.

Fernkälte wird mittels Kältemaschinen in Form von kaltem Wasser erzeugt. Als Antriebsenergie dienen Strom und im Sommer überschüssige Wärme aus der Müllverbrennung. Über das Fernkältenetz wird auf ca. 5 Grad abgekühltes Wasser zu den Abnehmern transportiert und über hauseigene Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. In den Häusern nimmt das Wasser die vorhandene Wärme auf und transportiert sie ab, wobei die Rückkühlung ebenfalls zentral, beispielsweise über Flusswasser erfolgt. Verglichen mit konventionellen Klimageräten spart Fernkälte rund 50 Prozent CO2 und die Wiener Fernkälte wird mit 100% erneuerbaren Strom betrieben.

Eckdaten: Fernkälte Wien Energie

  • Kälteanschlussleistung gesamt: 220 Megawatt
  • Netzlänge: rd. 30 Kilometer
  • Versorgte Gebäude: 200
  • Aktuelle Anzahl Kältestandorte: 7 Fernkältezentralen mit Netz-Anschluss, 16 dezentrale Lösungen

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Bild: Wien Energie