Forscher senken mit der CRISPR-Cas9 Technologie den Körperfettanteil von Schweinen.
Dieser Artikel wurde am 4. Januar 2018 veröffentlicht
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CRISPR-Cas9 ist eine Methode, die verwendet wird, um genetische Veränderungen bei Lebewesen vorzunehmen. Genmutationen können mit dieser Methode gezielt herbeigeführt werden. Man kann in bestimmte Abschnitte der DNA eingreifen, einzelne Gene entfernen, deaktivieren oder verändern. Alle möglichen, ethisch teilweise sehr fragwürdigen Veränderungen des Erbgutes werden dadurch möglich. Ein Team, bestehend aus Forschen von verschiedenen Chinesischen Universitäten und einer Forscherin von der University of Aberdeen, hat mit dieser Technologie kürzlich das Erbgut von 12 Schweinen so verändert, dass diese einen 24 Prozent geringeren Körperfettanteil aufweisen als herkömmliche Schweine.

Die Verringerung des Körperfettanteils konnten sie erreichen, in dem sie ein Protein mit dem Namen UCP1 in die Genstruktur der Schweine eingebaut haben. Das Ziel dieses Experiments war es, die Körpertemperatur von Schweinen zu regulieren und so den Bedarf, Schweineställe zu beheizen, zu verringern. Die Beheizung von Ställen benötigt nämlich viel Energie und verursacht Bauern und Schweinezüchtern hohe Kosten. Mit einer Möglichkeit die Körpertemperatur der Tiere „natürlich“ zu regulieren, wollte man Heiz- und somit Energiebedarf deutlich senken.

Das Gen UCP1 ist bei den meisten Säugetieren natürlicher Teil der DNA und hat Einfluss auf die Regulierung der Körpertemperatur. Bei Schweinen fehlt dieses Gen jedoch, was vor alle bei Jungtieren dazu führt, dass sie bei niedrigen Temperaturen kaum die Körpertemperatur halten können. Wenn sie älter werden, lagern sie Fettreserven ein, um ihre Körpertemperatur so zu regulieren, beziehungsweise besser halten zu können. Durch den Einbau von UCP1 in das Erbgut der Schweine ist das Anlegen von Fettreserven also nicht mehr nötig und die Schweine bleiben schlanker. Logischer Nebeneffekt ist, dass man auf diese Weise auch fettreduziertes Fleisch erhält. Dies könnte von der Fleischindustrie (aus-)genutzt werden, denn so mancher Konsument würde wohl mehr Fleisch und Fleischprodukte konsumieren, wenn diese weniger Fett enthalten. Inwiefern Fleischkonsum aber negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima hat, haben wir hier schon mehrfach berichtet.

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