Dieser Artikel wurde am 17. Januar 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Die Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben auch in…
Dieser Artikel wurde am 17. Januar 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben auch in diesem Jahr wieder den “Fleischatlas” herausgebracht. Er informiert über aktuelle Daten des globalen Fleischkonsums und zeigt Trends und Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft auf. Der Fleischatlas 2014 steht kostenlos zum Download zur Verfügung oder kann als Druckversion angefordert werden.

Weltweiter Fleischkonsum steigt weiterhin an

Derzeitigen Trends nach zu urteilen wird weltweit die jährliche Fleischproduktion bis zur Mitte des Jahrhunderts um 150 Millionen Tonnen auf insgesamt etwa 470 Millionen Tonnen steigen. Der Verbrauch an Sojafuttermittel würde damit von 260 Millionen auf über 500 Millionen Tonnen im Jahr steigen. Bereits jetzt werden 70 Prozent aller Anbauflächen für die Futtermittelproduktion beansprucht. Mehr als 40 Prozent des geernteten Getreides wird heute schon verfüttert.

Die fatalen Folgen: Immer mehr Regenwald muss den wachsenden Anbauflächen weichen, Menschen werden von ihrem Land vertrieben. Agrarfläche wird immer knapper, die Lebensmittelpreise steigen. Zudem belasten immer mehr Pestizide Mensch und Umwelt, wie das beim Gentech-Sojaanbau eingesetzte Glyphosat.

42 Millionen Tiere in der Woche

 

In der Fleischproduktion ist es mittlerweile zu unglaublichen Dimensionen gekommen: Allein in Deutschland werden jährlich 58 Millionen Schweine, 630 Millionen Hühner und 3,2 Millionen Rinder geschlachtet. Doch es geht noch extremer: In den USA gehen in der Woche 42 Millionen Tiere nur auf das Konto der Gesellschaft “Tyson Foods”; auf 660 Millionen geschlachtete Schweine im Jahr kommt Chinas Fleisch-Hunger. Nebenwirkungen: Lebensmittelskandale, Antibiotikamissbrauch, Nitratbelastungen, Hormoneinsatz.

Hormonfleisch aus den USA

 

Das Thema “Hormonfleisch” wird auch in Europa wieder aktuell. Der BUND und die Heinrich Böll Stiftung warnen vor einer möglichen Einfuhr von hormonbehandeltem Fleisch aus den USA durch das geplante Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership). Es müsse verhindert werden, dass die hohen Standards in der europäischen Lebensmittelproduktion aufgeweicht würden. Der Einsatz von Wachstumshormonen ist EU-weit verboten.

Mit dem Fleischatlas 2014 erschien auch eine Fleischatlas-App. Hier kann man durch ein Quiz zum eigenen Fleischkonsum und dessen Auswirkungen zum “Fleischversteher” und “Fleischprofi” werden.

Den Fleischatlas 2014 zum Download gibt es unter: http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/landwirtschaft/140108_bund_landwirtschaft_fleischatlas_2014.pdf

Die Druckversion kann man bei der Heinrich Böll Stiftung hier anfordern: http://www.boell.de/de/2014/01/07/fleischatlas-2014

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Vorworte

Über uns

Elf kurze Lektionen

Unersättlicher Weltmarkt

Konzentration – Die Zukunft der globalisierten Industrie

Freihändler wittern Morgenluft

Rosarot im Kühlregal

In den Schlachthöfen der Welt

Deutsches Dumpingschlachten

Tiergenetik: Eine Handvoll Arten für die ganze Welt

Hormone – Der Kampf um das Nein

Tierfutter vergeudet Ackerland

Schnitzel, Wüstchen, Glyphosalat

Argentinien, das Soja-Reich

Hühner- Weltweiter Steigflug in die Fabrik

Im Zweifel der Reichen

Die neue hungrige Mitte – von Rio bis Shanghai

Urbane Tierhaltung

Protein aus Gras und Gestrüpp

Gutes Lebensmittel gesucht

Einzeln und gemeinsam Tiere, Menschen und Umwelt schützen

Quellen:

http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/fleischatlas-2014-mit-daten-und-fakten-zur-weltweiten-fleischproduktion-veroeffentlicht-heinrich/

http://www.bund.net/fleischatlas

Bilderquelle: http://www.boell.de/de/2014/01/07/fleischatlas-2014/Creative-Commons-Lizenz (CC BY-SA 2.0): http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/