Dieser Artikel wurde am 30. September 2009 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell! Wir sind Kinder des Plastikzeitalters, ein Alltag ohne Kunststoffe wäre für uns nicht vorstellbar. Aber woraus…
Dieser Artikel wurde am 30. September 2009 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wir sind Kinder des Plastikzeitalters, ein Alltag ohne Kunststoffe wäre für uns nicht vorstellbar. Aber woraus diese bestehen und was sie mit uns machen, davon haben die wenigsten von uns eine Ahnung. Werner Boote ist dieser Frage in seinem Film Plastic Planet nachgegangen.

Wie Plastik wirklich hergestellt wird, das konnte er nicht herausfinden. Denn alle Hersteller weigerten sich, dem Regisseur einen Einblick in die Produktion zu geben. Plastik wird aus Erdöl hergestellt, das ist bekannt. Aber die chemische Zusammensetzung bleibt ein Geheimnis.

Kritiker zeigen sich offener gegenüber Boote. Wissenschaftler aus den USA und Österreich erklären, dass der Bestandteil Bisphenol A bereits in kleinen Mengen gefährlich ist und die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen kann. Der Stoff gelangt über die Verpackung in die Nahrung. Ist zu viel Kunststoff im Blut, droht außerdem Unfruchtbarkeit.

Margot Wallström, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission gesteht, dass die Konzerne zu viel Druck auf die Politik ausüben. Dass zahlreiche wissenschaftliche Studien schon längst die gesundheitlichen Gefahren von Plastik aufgezeigt haben, ist ihr bewusst. Eigentlich müssten nicht die Behörden beweisen, dass schädliche Inhaltsstoffe verwendet werden, sondern die Konzerne müssten beweisen, dass sie es nicht tun, sagt Wallström.

So bleibt dem Konsumenten nur übrig, auf die Industrie zu vertrauen. Alternativen wie das Bioplastik gibt es bereits. Allerdings sind für diese Materialen Rohstoffe wie Weizen und Mais notwendig. Die Produktion ist deshalb auch hier nicht nachhaltig.

Werner Boote wurde von seinem Großvater, der in der Plastikproduktion arbeitete, für den Film inspiriert. Er zeigt die Fehler im System auf, aber auch die Machtlosigkeit der Konsumenten. Wir leben auf einem Plastic Planet, und bis Plastik verrottet, dauert es mehrere Jahrhunderte. Bis dahin bleibt uns als Verbraucher nur, verantwortungsbewusster zu leben und Druck auf die Plastikindustrie auszuüben.