Bis Mitte 2025 will man einen kompletten grünen Wasserstoffkreislauf am Bosch-Standort in Linz fertiggestellt haben.

Bis 2025 wird der deutsche Konzern Bosch drei Milliarden Euro in Wasserstoff und Elektrifizierung investieren. Auch die Linzer Produktionsstätte profitiert von diesem Schritt: 28 Millionen Euro fließen nach Oberösterreich. Damit bringt der Konzern mehr Geld nach Linz als ursprünglich geplant. Bei der Vorstellung der Technik im Herbst 2023 war noch von 18 Millionen Euro die Rede gewesen.

Wie berichtet, soll die Summe in den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur investiert werden. Das Ziel ist zu zeigen, wie ein grüner Wasserstoffkreislauf aussehen kann. Als erster Schritt wurde ein Wasserstoff-Verbrennungsmotor einschließlich Versorgung eingerichtet – vorrangig zur Erprobung der von Bosch in Linz entwickelten Einblasventile. Im nächsten Schritt sollen Prüfstände für die von Bosch in Linz entwickelten Elektrolyse-Stacks aufgebaut werden. Diese Prüfstände sollen durch grünen Strom betrieben werden, der von dem Wasserstoffmotor und der hauseigenen Photovoltaik produziert wird beziehungsweise aus externen Quellen stammt. Der von den Prüfständen erzeugte grüne Wasserstoff wird wiederum zum Betrieb des Wasserstoffmotors verwendet. Sowohl Einblasventile als auch Elektrolyse-Stacks für die Wasserstoffproduktion sollen vor Ort entwickelt werden. Bis Mitte 2025 will man diesen kompletten grünen Wasserstoffkreislauf am Linzer Bosch-Standort fertiggestellt haben.

Im Bosch Engineering Center in Linz werden unter anderem Wasserstoff-Einblasventile und Elektrolyse-Stacks entwickelt.

Wasserstoff-Einblasventile dienen dazu, in einem Wasserstoffmotor den Kraftstoff richtig zu dosieren. Elektrolyse-Stacks wiederum sind das Herzstück von Elektrolyseuren und damit das zentrale Element bei der Herstellung von grünem Wasserstoff. Für die Industrialisierung der Stacks kooperiert das Linzer Bosch Engineering Center mit österreichischen Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel dem HyCentA in Graz, einem der modernsten Wasserstoff-Forschungszentren in Europa, oder dem Linz Center of Mechatronics. Auch mit dem neuen Wasserstoff-Forschungszentrum in Wels arbeitet man zusammen. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bei Bosch in Linz werden zudem von der FFG, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft, unterstützt.

Das Bosch Engineering Center in Linz ist international anerkannt für die Entwicklung von sogenannten Common Rail Injektoren für Nutzfahrzeuge, also Einspritzinjektoren für beispielsweise LKWs, Bagger oder Boote. Zudem werden auch Einblasventile für Gas-Großmotoren entwickelt, die auch in Richtung Wasserstoff weiterqualifiziert werden. Insgesamt sind etwa 255 Mitarbeitende im Bosch Engineering Center in Linz beschäftigt.


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Bild: Bosch