Asylanten sind die „Kollateralschäden“ der industriellen Entwicklungspolitik. Diese ist nicht etwa eine Hilfestellung für die „ehemaligen“ Kolonien, sondern eine Entwicklungshilfe für unsere Industrie, die in den Kolonien nun unter einem „ethisch sauberen“ Deckmantel Sklaven einsetzen darf, um die in den Industriestaaten so exorbitant hohen Lohnkosten zu umgehen. Gleichzeitig sind diese „Entwicklungsländer“ die erweiterten Märkte für die Industrieprodukte. Letztlich das gleiche Spiel des Kolonialismus, wie seit 500 Jahren. Und nun stehen immer mehr Menschen aus diesen ausgebeuteten Ländern vor unseren Türen und bitten um Asyl, weil in ihren Ländern der Kampf um die Früchte der Industrialisierung tobt. Dies ist kein Bild einer Welt auf dem Wege in eine nachhaltige, friedliche Zukunft.
Heimatlose durch eine brutale Wirtschaftspolitik
Solange die Industriestaaten den Menschen die Heimat rauben, sie in Staatsgrenzen zwängen, die aus wirtschaftlichen Erwägungen am grünen Tisch gezogen wurden, wir ihnen die Lebensgrundlagen entziehen, sind wir Europäer verpflichtet, diese Menschen wie Gäste aufzunehmen. Die Kriege und Auseinandersetzungen, denen diese Menschen entfliehen, werden durch unsere Wirtschaftspolitik entzündet und gefördert, selbst der Umsturz in der Ukraine wurde durch heimliche Zuwendungen von 5 Milliarden US-Dollar seitens der US Regierung finanziert. Wenn so viele Millionen Menschen weltweit mit ihrem Blut unseren Wohlstand bezahlen, ist es eine Unverschämtheit, sie auch noch vor unseren Türen abzuweisen.
127000 Flüchtlinge haben 2013 in Deutschland Asyl beantragt. Wir könnten ohne weiteres diesen Menschen helfen, in ihrer Heimat eine nachhaltige Zukunft aufzubauen, indem wir dafür sorgen, dass unsere Konzerne sich endlich aus all diesen Ländern zurückziehen. Solange wir aber noch für das Morden und die Ausbeutung in diesen Ländern verantwortlich sind, müssen diese Menschen bei uns willkommen sein.
Das Grandhotel Cosmopolis ist ein Beispiel für eine würdige Aufnahme von Asylanten
Ein ehemaliges Pflegeheim in der Augsburger Altstadt wurde von engagierten Menschen zu einem Grandhotel für Flüchtlinge und Touristen umgebaut. Hier können sich auch die Asylanten wie Gäste fühlen, werden kostenlos genau so behandelt und umsorgt. Neben vorerst 27 Flüchtlingszimmern gibt es 18 Zimmer für zahlende Gäste, elf Künstlerateliers, einen Seminarraum, ein Cafe und ein Restaurant. Alle Gäste – Asylanten und andere Touristen – können sich in jeder Form in die Aktivitäten einbringen, schließen Bekanntschaften und Niemand wird hier von Rechtsradikalen belästigt, sondern vom Concierge in Gardeuniform begrüßt, wie ein Grandseigneur.
Niemand muss sich fürchten, die Einwohner nicht davor, dass Wohnungen verloren gehen, die Flüchtlinge nicht vor verängstigten – und daher aggressiven – Einheimischen. Finanziert wird das Projekt aus Spenden, einem Unterstützer-Fond und natürlich ein paar Einnahmen im Hotel. Die staatlichen – bayrischen! – Institutionen beobachten das Ganze noch, müssen aber wohl, nachdem das Projekt mehrfach mit internationalen Preisen bedacht, nun auch international „beobachtet“ wird, statt einer Blockadehaltung das Hotel – und die weiteren Projekte dieser Art – zumindest so unterstützen, wie die „üblichen Asylantenheime“. Mit dem zusätzlichen bereits vorhandenen Engagement könnte nun auch andernorts ähnlich verfahren werden.
Das wichtigste ist aber, den Menschen nicht mehr ihre Heimat zu zerstören
Würden die Menschen in Europa und den USA endlich „den Rest der Welt“ in Ruhe, alle Menschen jeweils ihre Heimat definieren und sich dort einrichten lassen, hätte niemand mehr einen Grund, auf der Flucht zu sein. Alle Flüchtlinge weltweit sind ausnahmslos heimatlos, weil das egoistische westliche System sie vertreibt und selbst an den Kriegen, denen dieses Menschen entfliehen noch verdient. Wir Europäer können – noch – froh sein, dass es bisher nur ein kleines Häuflein Versprengter ist, die an unseren Grenzen stehen. Es können durchaus ganz schnell Millionen werden, die unsere Länder einfach stürmen. Dann werden es die Europäer sein, die anderswo um Asyl nachsuchen müssen.
http://www.grandhotel-cosmopolis.org/
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