Wie jedes Jahr bildet auch in diesem wieder der “Black Friday” den Auftakt zum jährlichen Weihnachtswahnsinn. Seit einigen (wenigen) Jahren bildet sich aber eine Gegenbewegung zum Konsumgeplagten Freitag mit dem “Green Friday”. Durch die größere Achtsamkeit, die vielerorts schon gegenüber Konsum gehegt wird, ist der grüne Freitag im Gegensatz zum schwarzen eine nachhaltigere Lösung.
BLACK FRIDAY WIE KAM ES EIGENTLICH DAZU?
Doch erst mal zu einer wichtigen Frage: wie ist uns das mit dem Überkonsum zu Schleuderpreisen eigentlich passiert? Der Black Friday ist eine Verkaufsveranstaltung des Einzelhandels, die Rabatte in den Fokus stellt und zum Kauf von Produkten animieren soll. Mittlerweile findet man beinahe bei jedem bekannten Händler (auch online) Angebote zu diesem Tag – dabei reicht das Angebot wirklich von Sonderpreisen im Tiergeschäft bis hin zum Elektromarkt. Teilweise weitet sich der Freitag sogar auf das ganze Wochenende – dann black Weekend genannt – aus und versucht sich im Preis selbst noch zu unterbieten.
Black Friday heißt das ganze, weil es so von der Polizei in Philadelphia getauft wurde, als die Strassen am Thanks Giving Wochenende voll mit Menschenmassen im Konsumwahn waren und man die Straße selbst gar nicht mehr sehen konnte. Sie war also quasi schwarz vor lauter Menschengewusel.
Super, oder?! Die besten Deals überhaupt, alles kaufen ganz ungeachtet dessen, ob man es braucht oder nicht. Einfach nur, weil mans nie mehr so billig bekommt. Ja, ich verstehe für manchen Haushalt mag es wirklich essentiell sein den Staubsauger oder die Waschmaschine wesentlich preisgünstiger zu erhaschen; doch in vielen Fällen ist es schlicht und einfach Überkonsum.
Viele der Dinge könnten repariert werden, wenn man sich nur etwas damit beschäftigt, lange noch nicht muss alles neu gekauft sein, nur weils grade im Angebot ist. Mit dem “Green Friday” ist etwas Bewegung ins Mindset gekommen und zwar das Überdenken jedes Kaufes. Der Grüne Freitag regt dazu an ein Augenmerk auf Nachhaltigkeit zu legen, ethische Produktionsstandards zu hinterfragen, Verantwortung für unsere Umwelt zu übernehmen und ihre Ressourcen.
SO SETZT DU DEN GREEN FRIDAY UM
Der Green Friday hat einige Hauptmerkmale, die ihn im Wesentlichen von seinem schwarzen Namensvettern unterscheiden, die dir auch helfen deine Einstellung gegenüber Konsum zu überdenken und nachhaltig zu shiften:
1 BEWUSSTER KONSUM – anstatt Impulskäufen wegen des Preises nachzugeben, versuch deine wirklichen Bedürfnisse ins Licht zu rücken. Dabei geht es nicht darum das billigste Schnäppchen zu schlagen, sondern zu sehen was ist nachhaltig, langlebig und wird künftig meinen weiteren Konsum reduzieren. Sprich das Gut sollte qualitativ hochwertig sein – besteht der Bedarf – um es nicht gleich im nächsten Jahr wieder ersetzen zu müssen und somit eigentlich noch zusätzlich zum Kauf Müll zu produzieren.
2 UNTERSTÜTZE NACHHALTIGE UND REGIONALE ERZEUGER – anstatt blind online zuzuschlagen, macht es Sinn für die Anschaffung einen Moment länger zu recherchieren und das Produkt zu finden, das auch noch nachhaltige Hersteller aus deiner Umgebung unterstützt.
3 DEN MINIMALISMUS IM HINTERKOPF – Black Friday steht für Exzess, Green Friday für Minimalismus. Die Freude daran weniger zu besitzen, das dafür mehr wertzuschätzen. Diese Einstellung hilft nicht nur dabei die Ressourcen unserer Erde zu schonen, sondern auch mehr Erfüllung im Wenig zu finden anstatt im Mehr. Sich mit weniger zufrieden geben, vielleicht ein Stück zu besitzen, das dafür quasi ein Leben lang hält und Freude bereitet.
4 ALTERNATIVEN FINDEN – Zu alle dem ruft der grüne Freitag auch dazu auf eine Alternative zum Konsum zu wählen und zwar ganz bewusst an diesem Tag, um gegen den Strom zu schwimmen. Aktionen, die der Umwelt zugute kommen, wie zum Beispiel ehrenamtliche Arbeit, Mithilfe beim Säubern des Stadtbildes oder andere Zeichen, die sich einfach und dafür mit viel Nachwirkung setzen lassen.
Darüber hinaus rufen manche Organisationen sogar dazu auf ganz bewusst zu boykottieren, indem der eine Freitag im Jahr ein “BUY NOTHING DAY” wird. Einfach mal nix kaufen, nicht mal den Kaffee beim Bäcker. 24h lang keinen Cent ausgeben. Auch eine gute Möglichkeit sich bewusst zu machen, ob man wirklich jeden Tag Geld ausgeben und etwas kaufen muss, oder ob es auch mal ohne geht. Am besten einen solchen Tag nachhaltig in den Alltag integrieren.