Ein Biotech-Startup will den Klimawandel durch genetisch veränderte Superbäume bekämpfen. Das Unternehmen Living Carbon hat einen Weg gefunden, die Fähigkeit von Bäumen zu verbessern, Kohlendioxid zu binden und zu speichern. Die…

Ein Biotech-Startup will den Klimawandel durch genetisch veränderte Superbäume bekämpfen. Das Unternehmen Living Carbon hat einen Weg gefunden, die Fähigkeit von Bäumen zu verbessern, Kohlendioxid zu binden und zu speichern. Die besonderen Pappeln wachsen in einem Glashaus in der Bay Area.

Living Carbon verwendet Biotech-Werkzeuge, um die Wachstumsrate, die Kohlenstoffbindung und die Klimaresilienz von Bäumen zu verbessern. Die jungen Superbäume werden schneller größer und speichern mehr CO2. Um dieses Kunststück zu vollbringen, bauten die Wissenschaftler Gene von anderen Pflanzen, darunter Algen, in die DNA der Pappel ein. Im Vergleich zu gewöhnlichen Bäumen sollen die Setzlinge 50% mehr Biomasse ansammeln und mehr als das Doppelte des Kohlenstoffs pro Hektar binden können. Eine Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Forests veröffentlicht wurde, ergab, dass die modifizierten Superbäume in nur vier Monaten um bis zu 53 Prozent schneller wuchsen als Standardbäume.

Living Carbon testet seine modifizierten Bäume nun im Freien auf wenig genutztem, geschädigtem Land, darunter ein Laubholzstandort und ein verlassenes Minengelände. Im Februar 2023 wurden die ersten „photosyntheseverstärkten” Pappeln gepflanzt. Die Bäume werden absichtlich nicht auf Land gepflanzt, wo Bäume gut wachsen, sondern dort, wo es irgendeine Art von menschlichem Eingriff gegeben hat. Derzeit arbeite das Unternehmen mit der Oregon State University an einem 4-jährigen Feldversuch mit über 600 Superbäumen.

Ob die Pflanzen tatsächlich in der Lage sind, der Atmosphäre mehr CO₂ zu entziehen, ist bislang fraglich. Dennoch hat das Startup bereits mehr als 36 Millionen US-Dollar eingesammelt und 500.000 US-Dollar an Fördergeldern vom US-Energieministerium erhalten. Zudem verkauft Living Carbon bereits erste Emissionsgutschriften an einzelne Verbraucher, die damit einen Teil ihrer eigenen Treibhausgasemissionen kompensieren können. Bisher hat das Start-up über 170.000 Bäume gepflanzt, in der Hoffnung, dass die Kraft seiner Pflanzen Wurzeln schlägt und Teil einer Lösung für einen sich erwärmenden Planeten ist.

Kritiker warnen allerdings, dass die veränderten Bäume eine wachsende Bedrohung darstellen. Das Global Justice Ecology Project hat in einer Kampagne vor unbeabsichtigten Folgen gewarnt, einschließlich der Sorge, dass die Bäume möglicherweise Waldökosysteme bedrohen könnten.


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Bild: Zetong Li