Ernährung der Zukunft: Mehlwürmer, Grillen und Co.
Dieser Artikel wurde am 29. Juni 2016 veröffentlicht
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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in Berlin ein Symposium zum Thema „Insekten als Nahrungs- und Futtermittel“ veranstaltet. Dort ging man Fragen der Sicherheit und Akzeptanz der Krabbeltiere auf dem Teller nach.

Insekten sind reich an Proteinen und Ballaststoffen

Insekten spielen für die Zukunft der Welternährung eine wichtige Rolle. Denn die Anbauflächen reichen bei steigender Weltbevölkerung und zunehmendem Fleischkonsum irgendwann nicht mehr aus und man wird früher oder später auf Alternativen ausweichen müssen. Doch nicht nur der Mangel an Ackerflächen macht Insekten als Nahrungs- und Futtermittel attraktiv. Auch ernährungsphysiologisch haben sie einiges zu bieten: Sie sind proteinreich, enthalten Ballaststoffe, Mikronährstoffe und Vitamine. Und obendrauf wird der Zucht von Insekten eine positivere Umweltbilanz zugerechnet als anderen Nutztieren.

Ganz davon abgesehen, ob man sich überwinden kann, einen Löffel voll Mehlwürmer in den Mund zu nehmen, stellt sich die Frage: Gibt es eigentlich gesundheitliche Risiken durch den Verzehr von Insekten? Zu diesem Thema hat das BfR kürzlich in Berlin ein Symposium abgehalten. Auf dem Programm standen Veranstaltungen wie etwa „Auswahl, Haltung und Zucht geeigneter Insekten“, „Insekten – Nährstoffe und wertgebende Inhaltsstoffe“ oder „Sensibilisierungspotential/allergenes Potential von Lebensmitteln aus essbaren Insekten“.

Gesundheitliche Risiken müssen erst erforscht werden

Man schätzt, dass weltweit etwa 1.900 Insektenspezies verzehrt werden. Die meisten davon werden in der freien Natur gefangen. In Zukunft wird die industrielle Zucht unter kontrollierten Bedingungen immer bedeutender werden. Doch auf dem Gebiet müsse noch einiges erforscht werden, was etwa Technologien zur Aufbereitung und Verarbeitung oder toxikologische und mikrobielle Sicherheit anginge.

Ekel stellt noch ein Problem dar

In Europa ist der Verzehr von Insekten bisher nicht unüblich. Selbst wenn es keine gesundheitlichen Bedenken gäbe, so ist laut Studie die Akzeptanz von Insekten als Lebensmittel wegen der Ekelbarriere noch problematisch. Die Akzeptanz stiege, wenn die Tiere durch Verarbeitung unkenntlich gemacht würden.

So wird es wahrscheinlich erst Kakerlaken-Hack und Grillen-Bulette statt Insekten am Spieß geben. Wir dürfen gespannt sein.

Quelle:
Bundesinstitut für Risikobewertung: Insekten als Lebens- und Futtermittel – Nahrung der Zukunft? 24.05.2016. http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2016/16/insekten_als_lebens__und_futtermittel___nahrung_der_zukunft_-197550.html (zuletzt aufgerufen: 13.06.2016=
Bild: ©Martina Liel