Kompetenzzentrum Rückbau
Kompetenzzentrum Rückbau
Ein Expertenteam für den sicheren Rückbau von Atomkraftwerken.
Dieser Artikel wurde am 26. März 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat das sogenannte Kompetenzzentrum Rückbau gegründet. Dessen Aufgabe ist der sichere Rückbau kerntechnischer Anlagen.

Kompetenzzentrum Rückbau als Baustein der Energiewende

Zur Energiewende gehört nicht nur der Aufbau erneuerbarer Energien, sondern auch der Abbau bisheriger Energieformen und somit auch der Atomenergie. In Zukunft wird die Nachfrage nach Kompetenz und Know-how auf diesem Gebiet steigen. Die Europäische Kommission rechnet damit, dass bis zum Jahr 2025 rund ein Drittel der 145 noch aktiven Atomkraftwerke stillgelegt sein wird.

Hier kommt dann das Kompetenzzentrum Rückbau ins Spiel. Dessen Aufgaben liegen u.a. in der sicheren Entsorgung radioaktiver Abfälle, in Dekontamination und Strahlenschutz oder allgemein in innovativen Rückbautechnologien. Auch die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern/-innen auf dem Gebiet wird eines der Aufgabenfelder des Kompetenzzentrums sein.

Kompetenzzentrum Rückbau für Standards im Abbau kerntechnischer Anlagen

Der Inhaber des Lehrstuhls für den Rückbau konventioneller und kerntechnischer Bauwerke (TMRK) am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) des KIT, Prof. Sascha Gentes, wird das Kompetenzzentrum Rückbau aufbauen. „Bei jedem Projekt müssen die aktuellen Rückbaumethoden speziell angepasst und optimiert werden“, erklärt er. „Mit dem Kompetenzzentrum wollen wir standardisierte Lösungen und Verfahren wissenschaftlich und technisch gezielt aufbereiten und bereitstellen.“

Schon 2008 wurde am KIT die in Deutschland einzige Professur für Rückbau konventioneller und kerntechnischer Bauwerke eingerichtet. Das Kompetenzzentrum Rückbau wird nicht nur mit der am KIT angebundenen AREVA Nuclear Professional School zusammenarbeiten, sondern auch mit anderen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie.

Es ist zu hoffen, dass bei all den Anstrengungen die Kompetenzen ausreichen werden, um die Wörter „sicher“ und „kerntechnisch“ in einem Satz stehen lassen zu können.

 

Quelle: Karlsruher Institut für Technologie: KIT richtet Kompetenzzentrum Rückbau ein. Presseinformation 020/2015, 25.02.2015.

http://www.kit.edu/kit/pi_2015_16383.php (zuletzt aufgerufen: 26.04.2015).

Titelbild: Das System MAFRO misst selbstständig die radioaktive Belastung von Oberflächen, dekontaminiert und misst erneut für die Freigabe der Oberfläche. (Foto: Patrick Kern, KIT)