Blinkende Leuchtfeuer von Windparks warnen bei Nacht und Nebel tief fliegende Flugzeuge. Leider stören sie damit so manchen Anwohner, dessen Schlaf nicht allzu tief ist. Mancherorts haben sich Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen gegründet. Sie argumentieren unter anderem auch damit, dass die roten Blinklichter Vögel anlockten, die dann durch die riesigen Rotoren getötet würden.
Windkraftanlage blinkt nur bei herannahendem Flugzeug
Nun arbeitet das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR gemeinsam mit der Firma Industrial Electronics und dem Windparkplaner Dirkshof mit dem Projekt “Parasol” an einer Lösung für kollidierende Vögel und Interessen: Die Windanlagen sollen nur im Bedarfsfall blinken. Sensoren erkennen, wenn sich ein Flugzeug im Umkreis von 4 Kilometern unter einer Höhe von 700 Metern nähert. Diese Passiv-Radar-Sensoren erzeugen dafür keine eigene Radarstrahlung, sondern nutzen bestehende Rundfunksendernetze wie DAB+ und DVB-T. Die Signale der Rundfunksender werden von umliegenden Objekten reflektiert. Die Sensoren gleichen das Echosignal mittels mathematischer Algorithmen mit dem Rundfunksignal ab. So werden die Koordinaten des herannahenden Flugzeuges ermittelt.
Im schönen Örtchen Reußenköge bei Husum wurde bereits ein Prototyp erfolgreich in Betrieb genommen. Noch wird an den Algorithmen gefeilt, doch schon 2015 soll Parasol seinen Dienst endgültig aufnehmen. Bleibt zu hoffen, dass die Anwohner dann wieder tiefer schlafen, die Vögel wieder ungestört fliegen und die erneuerbare Energien Fahrt aufnehmen können.
Siehe: http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2014/Februar/windparks.html
Bild: © Fraunhofer FHR
Die Sensoren werden am Windmast befestigt. Die Warnleuchten blinken nur, wenn das Radarsystem ein Flugzeug erfasst.
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