Fotocredit: Pixabay/WuZheng926
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Erfahre mehr über Microgreens – die vielseitigen Keimlinge von Gemüsepflanzen, die als wahre Superfoods gelten. Entdecke, welche Sorten sich für den Anbau eignen, wie du sie pflegst und wie du die gesunden Blättchen in deiner Küche einsetzen kannst.

Microgreens – der neuste Schrei von Garten, bei dem man gar keinen Garten braucht. Die kleinen, grünen Pflänzchen bestechen durch ihr farbenreiches Aussehen und ihren intensiven Geschmack. Doch was hat es mit diesem Trend auf sich, der sogar auf kleinstem Raum gelingt? 

WAS SIND MICROGREENS? 

Fotocredit: Pixabay/OleksandrPidvalnyi
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Die langen Stiele mit den kleinen Blättchen am Ende gelten als Blattgemüse; Tatsache ist, dass sie eigentlich nur die Keimlinge unterschiedlicher Gemüsepflanzen sind. Auch Gemüsesorten, die normalerweise nicht als Blattgemüse verzehrt werden, können es als Microgreens. Es sind die Keimlinge von zum Beispiel Erbsen, Sonnenblumen, Petersilie oder Brokkoli, die schon nach 7-22 Tagen geerntet werden können. 

Diese Keimlinge gelten als besonderes Superfood und werden deshalb sehr gerne von uns Menschen verzehrt. In der Tat sind sie wahre Nährstoffbomben, da die Dichte an Nährstoffen in der mini Pflanze weitaus größer ist, als in den ausgewachsenen Pflanzen. Sie sind reich an Vitamin C (fürs Immunsystem), B-Vitaminen (für die Nerven) und Vitamin A (für Sehkraft und Haut).
Allerdings kann man auch wesentlich weniger davon essen, da die geerntete Menge geringer ausfällt. Oft werden sie mit Sprossen verwechselt, hier gibt es aber einen Unterschied, da sie in der Erde gezogen werden, außerdem wird am Ende nicht der Samen mit der Sprosse verzehrt, sondern nur die kleine, grüne Pflanze. Das Saatgut bleibt dabei im Boden und wenn du Glück hast, treibt es sogar noch ein zweites Mal aus. 

WAS KANN ICH ALS MICROGREEN ANBAUEN? 

Fotocredit: Pixabay/ka_re
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Nicht jedes Saatgut eignet sich auch für den Anbau als Microgreen. Generell gilt, je Bio das Saatgut, desto besser. Sehr gut geeignet sind zum Beispiel: 

  • Brokkoli 
  • Pak Choi
  • Minze
  • Buchweizen 
  • Radieschen 
  • Fenchel
  • Weizengras 

Auch Rote Beete lässt sich als Microgreen ziehen und halten, allerdings als eines der am langsamsten wachsenden. Sehr großes Saatgut und hartes wie Erbsen oder Bohnen, sollte vor der Aussaat in Wasser eingeweicht werden, am besten über Nacht. 

Pflanzen, deren Blätter für den Menschen giftig sind, eignen sich jedoch gar nicht für diese Anzucht- und Verzehrsart. Dazu gehören beispielsweise Nachtschattengewächse – Tomaten, Kartoffeln, Paprika oder auch Auberginen. 

ANZUCHT UND AUSSAAT 

Das schöne an den kleinen Blättchen ist. dass sie das ganze Jahr durchgehend ausgesät und geerntet werden können. Natürlich im Winter nur dann, wenn du sie auf der Fensterbank wachsen lässt. Sie brauchen einen hellen Standort, der nicht zu heiß und sonnig ist, da die zarten Gewächse sonst leicht verbrennen. Die optimale Temperatur für die Keimlinge liegt um die 20 Grad. 

Im Anbau läuft alles wie bekannt aus der Gemüse Aussaat. Der Unterschied ist nur, dass die Samen sehr dicht gesät werden und auch wesentlich mehr Saatgut ausgebracht. Immerhin wollen wir davon ja möglichst viel auf möglichst kleinem Platz ernten. Es braucht auch nicht so viel Platz, da die Gemüse ja nie auswachsen werden und sich somit nicht gegenseitig verdrängen können. 

Alte Tassen, leere Unterteller oder worin auch immer etwas Anzucht Platz findet, ist geeignet, um die Keimlinge heran zu ziehen. Die Keimlinge mögen ihre Erde stets feucht, hier ist besonders im Winter Vorsicht geboten, da durch die geringe Temperatur und Sonneneinstrahlung schnell Schimmelbefall aufkommen kann. Je nachdem, ob deine Samen Licht- oder Dunkelkeimer sind, wird das Gefäß nach der Aussaat abgedeckt. 

Fotocredit: Pixabay/Hans
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Zum Gießen verwendest du am besten lauwarmes Leitungswasser, das frisch aus dem Wasserhahn kommt. Abgestandenes Wasser oder das aus einer Regentonne kann bereits mit Keimen belastet sein. 

Nach etwa 10 Tagen und wenn die Pflanzen 10-15cm hoch sind, ist es Zeit für die Ernte. Die Keimlinge werden am besten abgeschnitten, damit der Same im besten Fall noch ein zweites Mal austreiben kann. Dann bitte sofort verzehren und nicht lange lagern. Damit die wertvollen Nährstoffen sie reich wie möglich bei dir ankommen, bitte auch weder erhitzen noch einfrieren. Direkt frisch geerntet und roh machen sie sich toll auf Salaten, verliehen Suppen einen kräftigen Pep oder machen jeden Smoothie noch eine Spur besonderer. Auch als Hingucker in der Garnitur von Speisen machen sich die kleinen Dinger ganz groß.