In den Gewässern der Arktis finden sich große Menden an synthetischen Kleidungsfasern. Fotocredit: © Mario Hagen via Pixabay
In den Gewässern der Arktis finden sich große Menden an synthetischen Kleidungsfasern. Fotocredit: © Mario Hagen via Pixabay
Wer denkt, dass Kosmetika und Plastikflaschen das größte Problem hinsichtlich der Plastikverschmutzung in den Weltmeeren ist, könnte von diesen Forschungsergebnissen überrascht sein: Eine neue Studie hat herausgefunden, dass synthetische Kleidungsfasern den größten Teil der Mikroplastikverschmutzung im Arktischen Ozean ausmachen.

Mikroplastik ist für unsere Umwelt ein Riesenproblem. Selbst in heimischen Ackerböden ist das Mikroplastik mittlerweile verbreitet, wie wir kürzlich berichteten. Eine enorme Herausforderung sind synthetische Stoffe aber vor allem in den Weltmeeren. Mittlerweile ist auch die Arktis mit Mikroplastik übersät. Eine neue Studie hat nun ans Licht gebracht, dass es sich bei dem synthetischen Müll in der Arktis allerdings weniger um naheliegende Problemstoffe wie Plastikflaschen oder Plastiksackerl handelt, sondern um Kleidungsfasern. 

Kleidungsfasern aus Polyester Großteil der synthetischen Verschmutzung

Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher, die Wasserproben an 71 Orten aus den oberen Wasserschichten des Nordpolarmeeres untersucht haben und dabei feststellten, dass es sich bei den synthetischen Fasern, die zur Mikroplastikverschmutzung des Arktischen Ozeans führen, zu 73 Prozent um Polyester handelt, das von Kleidung und Textilien stammen soll. Die Forscher nehmen an, dass also ein großer Teil des Mikroplastiks durch das Wäschewaschen in der Arktis gelangt. Schon 2016 zeigte eine Studie, dass alleine mit jeder Waschladung mehr als 700.000 mikroskopisch kleine synthetische Fasern in das Abwasser gelangen. Doch genau dagegen kannst du übrigens ganz einfach etwas tun: Der sogenannte „Cora-Ball“, der mit jeder Wäsche in die Waschmaschine kommt, wurde beispielsweise dafür entwickelt, einen Teil der synthetischen Fasern während des Waschganges aufzufangen, damit diese eben nicht ins Abwasser gelangen.

Die Arktis ist anfällig für Umweltveränderungen

Der Hauptautor der aktuellen Arktis-Studie, Dr. Peter Ross, sieht allerdings nicht nur die einzelnen Haushalte, sondern vor allem auch die Politik sowie Kleidungshersteller in der Verantwortung: „Die Studie unterstreicht erneut die Anfälligkeit der Arktis für Umweltveränderungen und für Schadstoffe und sie liefert wichtige Grundlagendaten, die den politischen Entscheidungsträgern bei der Eindämmung der Mikroplastikverschmutzung in den Weltmeeren dienlich sein werden“, so der Forscher. Denn eines ist klar: Es müssen dringend nachhaltige Lösungen für die Umwelt im Hinblick auf die zunehmende Kunstfaserverschmutzung der Ozeane gefunden werden.

Quelle: iflscience.com / Fotocredit: © Mario Hagen via Pixabay 


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