Wien Energie E-Bike / Fotocredit: Pia Minixhofer
Wien Energie E-Bike / Fotocredit: Pia Minixhofer
Testfahrt, um das E-Bike auf seine Alltagstauglichkeit zu prüfen.
Dieser Artikel wurde am 26. November 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ich muss gestehen, ich war E-Bikes nicht von Anfang an positiv aufgeschlossen. Warum elektrische Energie nutzen, die extra produziert wird, wenn ich auch mit meiner eigenen Kraft ans Ziel kommen kann? Ein paar Tage mit dem geliehenen E-Bike haben allerdings gereicht und ich kann verstehen, warum man die motorisierten Räder immer mehr auf den Straßen sieht. Sie sind halt wirklich praktisch.

 

Mit dem E-Bike unterwegs / Fotocredit: Pia Minixhofer
Mit dem E-Bike unterwegs / Fotocredit: Pia Minixhofer

 

 

Der Arbeitsweg.

Wer in Wien mit dem Rad unterwegs ist, kennt es vielleicht: Wenn man von den inneren in die äußeren Bezirke will, wird man früher oder später einen nicht unbeachtlichen Anstieg in Angriff nehmen müssen. Zumindest geht es mir auf meinem Arbeitsweg so. Bisher musste ich deswegen in der Früh ein ausgeklügeltes Zwiebelschichtensystem an Kleidung auswählen, um je nach Jahreszeit nicht völlig verschwitzt oder erfroren im Büro anzukommen. Mit dem E-Bike? Kann ich die dicke Winterjacke anziehen und bin trotzdem nicht pitschnass, wenn ich oben auf der Anhöhe mein Rad absperre. Ein kleiner aber feiner Unterschied, der mir am Morgen schon eine Freude bereitet.

 

Leichter am Ziel.

Meine Erwartung an das E-Bike war, dass ich dank der motorisierten Unterstützung schneller am Ziel bin als mit meinem üblichen Stadtrad. Das bestätigte sich bei der Fahrt bergauf, wo ich mit viel weniger Anstrengung und auch definitiv schneller oben ankomme. In der Ebene genieße ich es zwar so schnell zu starten und weniger in die Pedale zu treten, wesentlich schneller bin ich allerdings nicht. Da ich auch zu beruflichen Terminen untertags mit dem Rad fahre, beruhigt mich als notorische Zu-spät-Kommerin aber schon allein das Wissen, dass ich eventuell nicht früher, aber zumindest entspannter beim nächsten Termin erscheinen werde.

 

Voll bepackt unterwegs.

Meine Satteltasche passt ohne Probleme auf den Gepäcksträger unter dem sich der Motor versteckt. Was auch immer ich an Equipment für meinen Job brauche oder für die Abendgestaltung mithabe, das Gewicht fällt während der Fahrt nicht mehr so stark auf. Jetzt geht sich der abendliche Lebensmitteleinkauf auch noch mit Arbeits- und Sporttasche aus, ohne dass ich völlig erschöpft mit meiner schweren Ladung zu Hause ankomme. Gerade nach einem vollen Tag ist es sehr angenehm zu wissen, dass ich mich am Heimweg nicht verausgaben muss. So ein E-Lastenrad wäre eine Überlegung wert…

 

Ladestand des E-Bikes / Fotocredit: Pia Minixhofer
Akku des E-Bikes / Fotocredit: Pia Minixhofer

 

Auftanken.

Meine größte Angst war, mit dem relativ schweren Rad auf dem Arbeitsweg plötzlich ohne motorisierte Unterstützung dazustehen. Ohne Referenzwerte wusste ich nicht, wie lange der Akku des E-Bikes halten würde. Völlig unbegründet, wie sich herausstellte. Auf der Anzeige sehe ich immer für wie viele Kilometer der aufgeladene Akku noch ausreichen wird und bei Bedarf kann ich die Unterstützung natürlich auch anpassen: Von den Varianten „Turbo“ bis „Eco“ ist alles drinnen.

Bei meinen täglichen Strecken von 6 bis 15 Kilometer reicht einmal Aufladen eine ganze Arbeitswoche und am Wochenende kann ich das E-Bike problemlos daheim an den Strom anschließen und  aufladen. So kann ich selbst bestimmen woher der Strom kommt und sicherstellen, dass er meinen ökologischen Anforderungen entspricht.

 

Reichweite des E-Bikes / Fotocredit: Pia Minixhofer
Reichweite des E-Bikes / Fotocredit: Pia Minixhofer

Ganz klar, das E-Bike ist eine Erleichterung für den Alltag und für die Mobilität in der Stadt bestens geeignet. Was soll ich sagen: Manchmal muss man die Dinge am eigenen Leib erfahren, um zu verstehen woher die Begeisterung anderer kommt…