Photocredit: pixabay.com/alektra
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Auch im Winter steht die Natur nicht ganz still.
Dieser Artikel wurde am 6. Februar 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenn es draußen kalt ist, und vielleicht sogar der Schnee liegt, kann man schnell den Eindruck bekommen, dass sich die ganze Natur zurückgezogen hat, und reglos wartet bis der Frühling kommt. Nehmen wir uns aber die Zeit, auch im Winter hinaus zu gehen und zu beobachten, merken wir, dass auch in der Ruhephase der Natur so einiges los ist.

Einige Vögel überwintern hier, aber auch viele Vierbeiner sind unterwegs. Sie sind nur anders unterwegs. Suchen teilweise woanders ihre Nahrung, sind sparsamer mit ihrem Energieverbrauch, und an vielen Stellen vorsichtiger, weil sie sich nicht so einfach wie im Sommer verstecken können.

Wenn wir uns aber die Zeit nehmen, auch in dieser Jahreszeit die Pflanzen und Tiere zu beobachten, die um uns herum leben, können wir viel von ihnen lernen. Es braucht schließlich einiges an Kraft, Durchhaltevermögen, Intelligenz und Kreativität, in solchen unwirschen Bedingungen zu (über)leben.

Spuren lesen

Frisch gefallener Schnee bietet nicht nur einen teils atemberaubenden Anblick, er erlaubt uns auch, viel einfacher als normalerweise festzustellen, wer da wo gerade unterwegs ist. Egal ob es die Spuren von Menschen, Autos, Fahrrädern und Kinderwägen sind, oder die von Katze, Hund, Reh, Fuchs, Hase und Marder. In frischem, noch nicht begangenem Schnee kann man mit etwas Information und Beobachtungsgabe ganze Geschichten erkennen.

Hier kann es vor allem spannend sein, mehrmals täglich vorbei zu kommen, um zu beobachten, wer zu welcher Tageszeit unterwegs ist.

In Wohngegenden kann man sehr häufig Katzenspuren im Schnee entdecken. - Photocredit: pixabay.com/Pitsch
In Wohngegenden kann man sehr häufig Katzenspuren im Schnee entdecken. – Photocredit: pixabay.com/Pitsch

Vögel beobachten

Diverse Vogelarten wie etwa Krähen, Tauben, Buchfinken und Kohlmeisen ziehen im Winter nicht Richtung Süden. Sie werden als Standvögel bezeichnet, und zeigen jedes Jahr aufs Neue ihre Resilienz. Es ist jedoch trotzdem nicht verkehrt, ihnen mit Futter in Vogelhäuschen auszuhelfen. Speziell in stark verbauten Gebieten haben wir Menschen ihnen wichtigen Lebensraum und somit auch Futterquellen genommen.

Und zusätzlich erlaubt es uns viel leichter, die Tierchen auch im Warmen von unserem Fenster aus zu beobachten, wenn wir die Futterstellen günstig platzieren. Es wird uns sehr schnell zeigen, wie viel Leben auch jetzt draußen unterwegs ist.

Auch Rotkehlchen überwintern hier in Europa. - Photocredit:: pixabay.com/manfredrichter
Auch Rotkehlchen überwintern hier in Europa. – Photocredit:: pixabay.com/manfredrichter

Kräuter

Von uns und vielen anderen wortwörtlich oft mit Füßen getreten, sind einige Kräuter das stärkste Beispiel für Standhaftigkeit. Auch wenn fast alles andere kahl und braun ist, findet man selbst im Winter teils grüne Flecken auf der Wiese. Auch wenn sie weniger kräftig sind, und es tatsächlich nur sehr wenige Arten, wie etwa der Spitzwegerich, gibt, die sich nicht in den Boden zurückziehen, so findet man sie doch.

Büsche und Bäume

Viele würden sagen: Naja, aber selbst wenn bei all den anderen Lebewesen, die erwähnt wurden tatsächlich Leben zu beobachten ist, so kann man das wohl kaum von Bäumen und Sträuchern behaupten. Und das kann ich mit einem klaren Nein beantworten.

Beobachte, wie sich ein Baum bei Schnee verhält. Oder bei starken Stürmen. Ja, er bewegt sich nicht von alleine. Aber was er alles an Vorbereitungen treffen musste, um den Elementen so exponiert überwintern zu können. Und wie viel Kraft und Energie auch im Winter in den Ästen stecken muss, damit sie unter der Schneelast nicht abbrechen. Das ist definitiv auch etwas Aufmerksamkeit wert und definitiv ein starkes Lebenszeichen.

 

Obwohl viele Bäume sehr exponiert stehen, haben sie dennoch eine Methode gefunden, gut zu überwintern. - Photocredit: pixabay.com/Hans
Obwohl viele Bäume sehr exponiert stehen, haben sie dennoch eine Methode gefunden, gut zu überwintern. – Photocredit: pixabay.com/Hans

 

Fazit

Ja, im Winter läuft es in der Natur großteils etwas ruhiger ab. Aber genau dann finde ich es besonders spannend, zu beobachten was passiert. Dann sind die Details viel wesentlicher und jeder Schritt hat viel mehr Bedeutung. Es erinnert mich vor allem daran, dass es wichtig ist, im „Sommer“ meines Lebens bzw. meiner Projekte, wenn alles gut läuft, auch viel Zeit in die Widerstandsfähigkeit und mein Durchhaltevermögen zu investieren. Das macht es mir im Winter einfacher, durchzukommen.