Fotocredit: Unsplash
Fotocredit: Unsplash
Auch im Winter ist Bewegung im Freien wichtig und schult die Naturverbundenheit
Dieser Artikel wurde am 1. Februar 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Im Sommer verbringen Kinder jede freie Minute an der frischen Luft . Doch auch im Winter gehören die Kleinen (und wenn wir ehrlich sind auch wir Großen!) nach draußen. Bei der Kälte würde ich mich ja am liebsten drinnen verkriechen, doch mit der richtigen Kleidung und den passenden Ideen gibt es auch bei kalten Temperaturen viele Möglichkeiten Spaß im Freien zu haben und unvergessliche Abenteuer zu erleben! Dabei bedarf es nicht einmal einer teuren Skiausrüstung oder sonstigem Firlefanz – man kann das kostengünstig, umweltschonend und ganz minimalistisch angehen. 

Bewegung in der Natur bringt nicht nur ordentlich Spaß, sondern stärkt zusätzlich das Immunsystem. Einer der Hauptauslöser für Erkältungen im Winter ist nämlich die warme und verbrauchte Luft in geschlossenen Räumen. Eine Stunde täglich im Freien kann da oft schon Wunder wirken. Der Stoffwechsel wird angeregt und der Körper tankt Vitamin D aus dem Sonnenlicht. Das Vitamin hilft dem Körper unter anderem dabei Calcium aufzunehmen und so die Knochenbildung zu unterstützen. Außerdem sorgt es für gute Laune und ist auch für das Immunsystem gut.

Wen ich schon überzeugt habe und wem jetzt nur noch die passenden Ideen fehlen, der kann sich von meinen Vorschlägen an Kinderspielen für draußen inspirieren lassen.

Eins mit der Natur

Die Natur erdet uns und bringt Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht. Das gilt sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder. Eine der einfachsten Möglichkeiten ist die Natur zu beobachten. Vielleicht ein bisschen Vogelfutter aufhängen, Eichhörnchenfutter verteilen und warten. Auch Spuren suchen finden die meisten Kinder spannend und sie lernen so ganz nebenbei. Geht man achtsam durch den Garten oder den Wald kann man allerlei entdecken. Es gibt online auch Vorlagen für eine Art “Naturbingo“, bei dem man je nach Jahreszeit bestimmte Dinge suchen kann.

Was man noch gut spielen kann ist Naturmemory. Dabei werden je zwei Zweige einer Baum- oder Strauchart abgeschnitten und an die Mitspieler verteilt. Die beiden Spieler mit gleichartigen Zweigen sollen sich finden und herausbekommen, wo der Baum oder Strauch wächst, zu dem der Zwei gehört. Auch eine Art Puzzle kann man aus Naturmaterialien machen. Dabei werden die Sachen einfach in mehrere Teile geschnitten und müssen wieder zusammen gefunden werden.

Wir haben im Herbst außerdem das Laub im Garten nur grob zusammen gekehrt und so kleine Laubhaufen liegen gelassen. Dort haben wir mittlerweile nachgesehen, welche Tiere diese zum überwintern nutzen. Neben allerlei Käfern habe ich ja auf einen Igel gehofft, aber dafür gibt es wohl bei uns zu viele Katzen.

Ist es sehr kalt kann man natürlich gut mit Eis arbeiten. Wir füllen abends Eiswürfelbehälter mit Wasser und stellen sie in den Garten. Morgens sind die Kinder dann schon ganz gespannt, ob das Wasser auch gefroren ist. Dabei gibt es viele Abwandlungen, zum Beispiel kann man auch Wasserballons einfrieren und hat dann gefrorene Kugeln. Oder man färbt einfach das Wasser mit Lebensmittelfarbe ein und hat bunte Eiswürfel. Oder man friert kleine Figuren, Stückchen oder sonstiges mit im Wasser ein, und versucht dann die “Schätze” wieder aus dem Eis zu befreien. Auch kleine Eisklötze kann man frieren und damit dann Burgen bauen. Oder man friert Wasser in flachen Schalen und bastelt aus den entstandenen Eisscheiben eine Girlande (hier sieht es besonders schön aus, wenn man bunte Beeren, Blätter oder ähnliches mit einfriert)

Gemeinsam draußen spielen

Auch eine Variante von Blinde Kuh kann man in der Natur spielen. Dem Kind werden dabei die Augen verbunden und es muss Waldgegenstände ertasten, die ihm in die Hand gelegt werden. Das kann ein Tannenzapfen sein, eine Eichel, ein Stück Moos oder ein Rindenstück. Das macht nicht nur Spaß sondern schult auch die Sinne.  Apropos Tannenzapfen: mit ihnen kann man auch ein lustiges Wurfspiel spielen: jeder sucht sich drei Zapfen aus und alle suchen gemeinsam ein Ziel. Dieses muss abgeworfen und getroffen werden. Wer die meisten Treffer landet ist Zapfenkönig. 

Nachtwanderung, Fotocredit: Ulrike Göbl
Nachtwanderung, Fotocredit: Ulrike Göbl

Die ganz mutigen Naturkinder trauen sich auf eine Nachtwanderung und werden im Idealfall mit einem sternenklaren Himmel belohnt! Dabei kann man den Geräuschen der Nacht lauschen und die verschiedenen Tierstimmen zu erkennen versuchen.

Für Spiele mit Naturmaterialien gibt es ein Ende, welches ich besonders nett finde: dabei werden die Naturmaterialien zurück in die Natur gebraucht. Zum Beispiel Kastanien unter den Kastanienbaum gelegt, Blätter an die entsprechenden Bäume verteilt etc. Dadurch wird der Blick für die Natur geschärft und Kinder lernen achtsam mit ihrer Umgebung umzugehen. Legt man etwas ordentlich zurück gewinnt es automatisch an Wert, gegenüber etwas achtlos in die Ecke geworfenem. Ich finde so kann man den Kindern lernen ihre Umwelt zu schätzen und auf sie aufzupassen. Damit sie noch lange etwas davon haben.

So viel Schnee, juche!

Im Schnee gibt es natürlich die Klassiker wie Schneemann bauen, Rodeln oder eine Schneeballschlacht. Aber auch Sandspielzeug lässt sich super zu Schneespielzeug umfunktionieren und die Kinder sind damit sehr lange beschäftigt. Der Schnee bietet sich dabei auch für eine kleine Schatzsuche an. Dabei wird einfach einer oder mehrere Gegenstände im Schnee versteckt und die Zwerge können sie suchen.

Und auch im Schnee kann man super mit Farben experimentieren. Füllt man etwas Wasser und Lebensmittelfarben in eine Sprühflasche kann man den Schnee einfärben und bunte Bilder malen.

Natur mit Kindern im Winter
Spaß im Schnee, Photo von Aurelia Borzin auf Unsplash

Bewegungsspiele in der Natur

Mir ist die Bewegung immer sehr wichtig und gerade im Winter fehlt sie den Kindern oft. Bewegungsspiele in der Natur wecken die Abenteuerlust und fördern die Entwicklung. Sie trainieren außerdem die Muskulatur und beugen Haltungsschäden vor, die beim ständigen Sitzen entstehen.

Ein Klassiker im Schnee ist natürlich das Rodeln – hinauf auf den Berg und schwupp wieder hinunter. Doch auch ohne Schnee gibt es viele Bewegungsmöglichkeiten im Winter. Eislaufen, Fangen spielen oder auch Rad fahren – wieso sollte man das eigentlich nicht auch im Winter machen?

Auch eine Art kindgerechtes Fitnesstraining macht den Kindern immer Spaß. Einer ist der Trainer und gibt an, welche Übung die anderen machen müssen. Je nach Alter der Kinder kann man zum Beispiel über Baumstämme und Äste springen, eine bestimmte Strecke rückwärts laufen, Slalom um Bäume laufen etc. 

Möglichkeiten gibt es also viele und auch wenn wir uns als Eltern oft erst selber dazu motivieren müssen: von ein bisschen Zeit in der Natur profitiert die ganze Familie! Und das nicht nur kurzfristig, denn auch langfristig lernen Kinder so ihre Umwelt zu schätzen und zu schützen. 

 

Quellen:
Naturstrolche.de
Iowa Spielwaren, “Kinderspiele für Draussen
Muttis Nähkästchen, “Kinder lüften im Winter
Die kleine Botin, “Eisscheiben – Zauberhafte Deko für die kältesten Tage des Jahres