Von Windkraken und Bienenwaben
Der Welt geht das Erdöl aus. Deshalb suchen Wissenschafter nach Alternativen im großen Stil. Und haben große Ideen.
Erdöl macht abhängig, das ist uns spätestens klar geworden, als Russland im Winter 2009/10 drohte, einen Lieferstopp über die ukrainische Pipeline zu verhängen, die uns einen Großteil unseres Rohöls liefert. Deshalb wird die Suche nach alternativen Energiequellen immer wichtiger. Ein kurzer Überblick, was die Zukunft bringen könnte.
Rotierende Riesenkrake
Beeindruckende Giganten könnten schon bald den Blick aufs Meer prägen. Die Aerogenerator X Vertikalachsenturbine zum Beispiel sieht aus wie eine zweiarmige Riesenkrake, die knapp über der Meeresoberfläche rotiert. Fast 280 Meter beträgt die Spannweite ihrer V-förmigen Arme, die mit 20 Rotationen pro Minute 10 Megawatt Strom produzieren soll. Optimistische Schätzungen liegen sogar bei 20 Megawatt. An dem Projekt, das bis 2014 abgeschlossen sein soll, hat sich übrigens auch Rolls Royce beteiligt.
Bienenwabenförmige Hula-Hoop-Ringe
Ebenfalls der Küste vorgelagert ist die so genannte “Wind Lens“, ein Projekt aus Japan. Aus einer Bienenwabenförmigen Struktur, die auf dem Wasser schwimmt, ragen wie riesige Ringe über die Meeresoberfläche. Diese 112 Meter hohen Ringkonstruktionen sollen bis zu drei Mal so viel Energie erzeugen können wie bisherige Windturbinen. Die Struktur funktioniert ähnlich wie eine Lupe, die das Sonnenlicht verstärkt, bloß, dass in diesem Fall die Windenergie verstärkt wird. Jeder Ring soll ausreichend Energie für einen Haushalt liefern.
Windmühlen aus Bambusmatten
Eine herkömmliche Idee neu aufgezogen hat ein Projekt aus den Niederlanden. Der Designer
Gijsbert Koren macht Windenergie noch grüner, indem er Rotorenblätter aus handgewobenen Bambusmatten verwendet. Die Luftschaufeln haben einerseits weniger Gewicht als herkömmliche Rotorenblätter, andererseits sind sie auch günstiger in der Herstellung.
Schaufelrad als Touristenattraktion
Doch nicht nur der Wind ist Objekt der Energieforschung, sondern auch das Wasser. So macht sich zum Beispiel die Große Flussturbine – eine amerikanische Erfindung – die Strömung von Flüssen zunutze. Das zirka 30 Meter hohe Schaufelrad aus rostfreiem Stahl mit zwölf massiven Schaufelrädern wird durch die Strömung angetrieben. Geht es nach ihrem Erfinder, könnte sie zugleich auch als Touristenattraktion genutzt werden.
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