Laut einer Schweizer Studie verursachen Landbewohner höhere Kosten als Stadtbewohner.
Dieser Artikel wurde am 18. April 2017 veröffentlicht
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Das Schweizer Bundesamt für Raumentwicklung, ARE, hat eine Studie erstellt, in der man beleuchtet, wie hoch die Kosten sind, die Stadt- und Landbewohner verursachen und wer dafür in welchem Maße aufkommt. Dabei hat man sich die Kosten in den Bereichen Verkehr, Strom- und Wasserversorgung angesehen und festgestellt, dass Landbewohner in allen Bereichen höhere Kosten verursachen. Das liegt daran, dass Städte viel dichter bebaut sind und die Infrastrukturkosten so auf mehrere Einwohner verteilt werden können als in ländlichen, vorwiegend mit Einfamilienhäusern bebauten Gegenden. Den größten Unterschied hat man im Bereich Verkehr festgestellt. Weitere Wege im Alltag, wie etwa der Weg in die Arbeit oder zum Einkaufen, verursachen höhere Kosten. Außerdem sind, aufgrund der geringeren Auslastung, im ländlichen Bereich höhere Subventionen öffentlicher Verkehrsmittel nötig.

Die Kosten für Infrastruktur, Mobilität und diverse Folgen werden von den Steuerzahlern getragen, von allen etwa im selben Ausmaß. So werden etwa die Folgekosten die aus Mobilitätsverhalten entstehen, also beispielsweise Krankheits- und Umweltkosten, von der Allgemeinheit getragen. Dies bezeichnet die Studie als einen Fehlanreiz und meint weiter, man sollt diese Kosten auf die Verursacher umwälzen. Auch zur Verteilung von Infrastrukturkosten schreibt das ARE in der Pressemeldung zur Studie folgendes: Diejenigen, die die Infrastrukturen nutzen, tragen nicht in allen Fällen die von ihnen verursachten Kosten, was einen Fehlanreiz darstellt. So kommen bei der Abwasserentsorgung, der Wasser- und Stromversorgung die Bewohner/innen von Einfamilienhaussiedlungen etwas zu gut weg, verglichen mit den Kosten, die dieser Siedlungstyp verursacht.

Durch Raumplanung, meint man in der Schweiz, kann man dieses Ungleichbelastung, bei der die Städter sozusagen die Landbewohner subventionieren, entgegenwirken. Durch die Förderung von zentrumsnahen und verdichtetem Bauen, kann man der Zersiedelung entgegenwirken. Dies würde sich Kostenmindernd auf die Infrastruktur und Mobilität auswirken. Was in dem Report bisher nicht beachtet wurde, laut den Autoren aber eingerechnet werden müsse, um eine gültige Antwort auf die Frage geben zu können ob verdichtetes Bauen aus volkswirtschaftlicher Sicht wirklich günstiger ist, ist die soziale Infrastruktur. Mit sozialer Infrastruktur meint man etwa Bildungs-, Kultur- und Gesundheitseinrichtungen, aber auch Sicherheit, wie etwa Polizei.

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