Der Strom kommt nicht einfach aus der Steckdose. Er muss in einem Kraftwerk erzeugt werden. Aber in welchem? Woher kommt der Strom, den ich verbrauche? Diese Frage stellen sich immer mehr ÖsterreicherInnen. Die WU Wien hat in Zusammenarbeit mit Deloitte und Wien Energie die ÖsterreicherInnen zum Thema “Erneuerbare Energien” befragt und daraus ein Energie-Stimmungsbarometer erstellt.
Ich war am Mittwoch bei der Studien Präsentation durch Univ.-Prof. Dr. Nina Hampl mit anschließender Podiumsdiskussion live vor Ort, um mir ein Bild zu machen welche Energie-Themen Herrn und Frau Österreich am meisten bewegt. Dazu habe ich euch die wichtigsten Aussagen zusammengefasst. Am Ende des Beitrags findet Ihr noch die Studie „Erneuerbare Energien in Österreich 2016“ als PDF Download für alle Detail Ergebnisse.
Grünstrom und Regionalität
In einem selbstgewählten Strommix würden Frau und Herr Österreicher 95% Grünstrom in ihren Strom packen. So verwundert es nicht, dass für 80% der Befragten Strom aus erneuerbaren Energiequellen wichtig ist.
Dies geht ganz klar auch aus dieser Studie hervor – der Trend geht eindeutig in Richtung erneuerbare Energien.
Elektromobilität
Die Hälfte der ÖsterreicherInnen kann sich vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen.
Beim Elektroauto stehen leider noch immer der hohe Anschaffungspreis (81%), die Reichweite (78%) und das noch sehr lückenhafte Netz von Elektrotankstellen (76%), den positiven Argumenten wie geringe Betriebskosten (78%), Umwelt- und Klimaschutz (75 %) und dem emissionsfreien Betrieb (76 %) gegenüber.
Gerade beim Elektroauto werden Förderungen [1], [2] wie freies Aufladen an öffentlichen Ladestationen, Befreiung von der Normverbrauchsabgabe und motorbezogener Versicherungssteuer sowie eine Kaufprämie sehr positiv wahrgenommen.
Erneuerbare Wärmeversorgung
So wurden die österreichischen Haushalte befragt, ob sie der Errichtung eines Energieprojekts (Wind, Wasser oder Photovoltaik) in ihrer Wohngemeinde zustimmen/eher zustimmen würden. Im Durchschnitt waren 74% – 80% der Befragten dafür.
Generell hat sich das Bewusstsein für nachhaltige Wärmeversorgung, grünen Strom und Elektromobilität in den letzten Jahren stetig gesteigert.
Bürgerbeteiligungsprojekte
Weiterhin können sich 44% vorstellen, in ein Bürgerbeteiligungsprojekt zu investieren.
Im Zuge der Podiumsdiskussion wurden von DI Franz Hölzl die erfolgreichen Photovoltaik Bürgerbeteiligungsprojekte bei SPAR Österreich in Kooperation mit Wien Energie genannt, die auch dieses Jahr fortgesetzt werden sollen. Gerade für Supermärkte bietet der Einsatz von Photovoltaik Anlagen größte Vorteile, da im Sommer, wo solche Anlagen am effizientesten betrieben werden können, der höchste Stromverbrauch durch die Kühlungsanlagen gegeben ist.
Digitalisierung in der Energiewirtschaft
Die österreichischen Haushalte stehen einer Digitalisierung der Energiewirtschaft weiterhin positiv gegenüber, erkennen aber auch die Gefahren, die damit einhergehen können.
Die Befragten bewerten insbesondere jene digitalen Services im Energiebereich als positiv, welche dem Kunden/der Kundin etwas mehr Kontrolle und Übersicht über den eigenen Verbrauch und die Kosten ermöglichen.
Photovoltaik
Auch bei der Photovoltaik wächst das Marktpotential – besonders interessant, in diesem Zusammenhang, dürfte eine von Wien Energie neu entwickelte Selbstversorgerlösung sein, die den selbst erzeugten Strom auch speichern und intelligent nutzen kann – erklärt Wien Energie Geschäftsführer DI Mag. Michael Strebl.
Informationen zur Studie
Die Studie Erneuerbare Energien in Österreich 2016 basiert auf einer repräsentativen Befragung der österreichischen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 70 Jahren von Oktober 2015 (1.014 Befragte) und Oktober 2016 (1.000 Befragte). Befragt wurden ausschließlich Personen, die in ihrem Haushalt in Entscheidungen bezüglich Investitionen bzw. des Kaufes von energiebezogenen Produkten, Services und Technologien involviert sind.
Download: Studie “Erneuerbare Energien in Österreich 2016” (PDF)
Fotocredits:© Thomas Khom