Die Powerhouse Collaboration plant das erste nach Plus-Energie Standard gebaute Hotel nördlich des Polarkreises.
Dieser Artikel wurde am 18. Juli 2018 veröffentlicht
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Habt ihr schon einmal von der Powerhouse Collaboration gehört?  Das ist eine Kollaboration zwischen den skandinavischen Unternehmen Snøhetta, Entra, Skanska, der ZERO Emission Resource Organization und Asplan Viak. Gemeinsam entwickeln und bauen diese Unternehmen Plushäuser, die im Verlauf von 60 Jahren mehr erneuerbare Energie generieren als sie verbrauchen. Hierbei wird der gesamte Lebenszyklus des Hauses, also alles von der Materialproduktion, der Errichtung, dem Betrieb und auch dem Abriss, beachtet. Nun plant das Powerhouse Kollektiv das erste Plushotel der Welt und das oberhalb des Polarkreises.

Am Fuße des Svartisen Gletschers in der norwegischen Gemeinde Meløy soll das Hotel Svart nach dem Powerhouse Plusenergie Standard entstehen. Wenn es fertig ist, wird es das nördlichst gelegene Gebäude nach Powerhouse Standard der Welt sein. Sein jährlicher Energieverbrauch soll um rund 85 Prozent niedriger sein, als der, vergleichbarer moderner Hotels. Das Hotel wird seine benötigte Energie selbst produzieren, um einen möglichst geringen Fußabdruck im Ökosystem seiner Umgebung zu hinterlassen. Nachhaltiger Tourismus in diese einzigartige Region, mit ihren seltenen Pflanzen, dem leuchtend blauen Eis des Gletschers und den tiefblauen, beinahe schwarzen Gewässern soll dank des Hotels möglich werden. Svart bedeutet im modernen Norwegisch Schwarz, altnordische Sprachen machten keinen Unterschied zwischen Schwarz und Blau, der Name des Hotels ist somit auch eine Reminiszenz an die Umgebung.

Die runde Form des Gebäudes ermöglicht den Besuchern das gesamte Panorama zu genießen und soll sich von der Küste ins Wasser des Holandsfjords erstrecken. In Anlehnung an die traditionellen A-förmigen „fiskehjell“, hölzerne Strukturen die zum Trocknen des Fisches dienen, und den typischen saisonal genutzten Fischerhäusern „rorbu“, wird das Hotel auf hölzernen Pfählen stehen. So ist der Eingriff in die Unterwasserwelt möglichst gering und es wird eine optische Leichtigkeit und Transparenz erzielt. In der Pfahlstruktur soll es außerdem eine Art Galeriegang geben, auf dem die Besucher spazieren können. Im Winter soll diese Fläche zur Aufbewahrung von Ruderbooten und ähnlichem dienen, somit sind keine weiteren Baustrukturen und Eingriffe in die Natur für diesen Zweck nötig.


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Bild: Snohetta