In Portland, USA wurde erhoben, welche unterschiedliche Typen an RadfahrerInnen es in der Stadt gibt. Parallelen zu Wien sind leicht zu erkennen.
Dieser Artikel wurde am 29. August 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Roger Geller, Fahrradkoordinator von Portland, und Jennifer Dill, Professorin für Stadtforschung und Stadtplanung an der Portland State University, haben Forschungsergebnisse vorgelegt, in denen sie beschreiben, welche Typen an FahrradfahrerInnen sie in der Stadt ausgemacht haben. 4 haben sie ausgemacht:

  1. Stark & Furchtlos
  2. Begeistert & Souverän
  3. Interessiert, aber Besorgt
  4. Auf keinen Fall, Niemals

Wie werden die Gruppen beschrieben?

Die “Starken und Furchlosen” sind jene, die immer radfahren werden, egal welche Straßenbedingungen gerade herrschen. Zirka 1% der Befragten kann dieser Gruppe zugeordnet werden.

Die “Begeisterten und Souveränen” sind jene, die sich sicher fühlen in der Präsenz von Autofahrern, obwohl sie im Allgemeinen den Radweg bevorzugen, statt auf der Straße zu fahren. Sie begrüßen alle Arten von gekennzeichneten Radwegen und werden gerade durch die vorhandene Infrastruktur zum Radfahren animiert. Etwa 60% dieser Gruppe bevorzugt  das Rad regelmäßig vor einem anderen Verkehrsmittel. In Summe befinden sich 7% der Befragten in dieser Gruppe.

Die “Interessierten, aber Besorgten” sind jene, die generell nicht abgeneigt wären, Rad zu fahren in der Stadt: Sie mögen Radfahren, sie haben nur ein bißchen Angst davor. Sehr wenige dieser Leute fahren regelmäßig mit dem Rad. Zirka 60% der Befragten fallen in diese Gruppe.

Die Gruppe “Auf keinen Fall, Niemals” sind jene, die am Radfahren überhaupt nicht interessiert sind; aus welchem Grund auch immer. Sei es die Anstrengung, Steigungen hinauffahren zu müssen, kein Rad zu besitzen, Radfahren nie gelernt zu haben oder einfach nur kein Interesse daran zu haben. 33% aller befragten Bewohner Portlands konnten in dieser Gruppe zusammengefasst werden.

Die beiden Forscher geben zu, dass die Trennschärfe der Gruppen nicht zu groß ist. In meinen Augen auch gar nicht so groß sein kann, was dem ursprünglichen, qualitativen Forschungsansatz auch gut entspricht und mich etwas an Flochs Typologie des Verhaltens Pariser MetrofahrerInnen erinnert (Semiotics, Marketing and Communication, Jean-Marie Floch, Palgrave 2001, S. 13ff).

Ich zähle mich zu den Starken & Furchtlosen. Nach über 10 Jahren Radfahren in der Stadt bei jedem Wetter und fast allen Straßenverhältnissen macht mir kaum noch etwas Angst – nur vieles vorsichtig.

Wie steht es mit Ihnen?

(Artikelbild:  Freie Fahrt 2 © Elisabeth Patzal / pixelio.de)