Amsterdam hat seit langem das Problem, dass Fahrräder in den Kanälen landen. Aber jetzt können dort Fahrräder unter Wasser geparkt werden und wieder abgeholt werden. Mit einem Unterwasser-Fahrradparkhaus will man in der niederländischen Hauptstadt die Überlastung der Fahrradparkplätze verringern. 6.300 private Räder und 700 Räder von Bike-Share-Diensten sollen in der neuen Anlage unter dem Hauptbahnhof Platz finden.
Am 26. Jänner 2023 wurde die Anlage eröffnet. Im Februar soll die Kapazität auf insgesamt 11.000 Räder erweitert werden. Dann öffnet an der Seite des Hafens die zweite Garage, die auf Pfählen auf neuem Land im IJ, der Wasserstraße Amsterdams, gebaut wurde. Der Bau der Unterwasser-Fahrradgarage begann 2019 und kostete 60 Millionen Euro. Die Konstruktion umfasste die Trockenlegung eines kleinen Sees beim Bahnhof, der selbst auf drei von Menschenhand geschaffenen Inseln errichtet wurde.
Eine Rolltreppe führt von der Garage nach oben in den Bahnhof, wo täglich mehr als 200.000 Fahrten beginnen und enden. Durch die zusätzlichen Fahrradabstellmöglichkeiten und den kurzen Weg zum Bahnhof kann die Lücke zwischen Radfahren und Bahnfahren geschlossen werden. Die Garage ist mit diversen Annehmlichkeiten ausgestattet. Grüne Lichter zeigen freie Parkplätze an. Außerdem gibt es einen Fahrradreparaturservice und an der Einfahrt ist eine spezielle Fahrraderkennung installiert, damit man ohne manuelles Ein- und Auschecken in die Parkanlage einfahren kann. Das Abstellen der Fahrräder ist für 24 Stunden kostenlos.
Radfahren ist in Amsterdam mit Abstand das beliebteste Fortbewegungsmittel. Nach den neuesten Zahlen der Hauptstadt machen 835.000 Amsterdamer zusammen durchschnittlich 665.000 Fahrradfahrten pro Tag, und 36 % der Fahrten werden mit dem Fahrrad zurückgelegt (im Vergleich zu 24 % mit dem Auto).
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Bild: Noralí Nayla auf Unsplash
