Vibrationsfahrzeuge werden eingesetzt um seismische Untersuchungen des Untergrunds durchzuführen. Sie erzeugen Schwingungen, die sich wellenartig in den Untergrund ausbreiten, wo sie von verschiedenen Gesteinsschichten reflektiert werden. Mit Hilfe von sogenannten Geophonen werden diese Signale aufgezeichnet und so kann ein Bild des Untergrundes erstellt werden.
Vibrationsfahrzeuge haben eine rund 2 Tonnen schwere Schwungmasse und eine absenkbare Bodenplatte, welche die Schwingungen überträgt. Um den Untergrund zu vermessen, wird die Bodenplatte abgesenkt und die Schwungmasse, durch einen hydraulischen Antrieb, in Schwingung versetzt. Die Aufgabe der Bodenplatte ist es diese Schwingungen nun in den Boden zu übertragen. Innerhalb weniger Sekunden wird nun die Frequenz der Schwingungen stark gesteigert. An jedem Messpunkt werden mindestens zwei Sweeps durchgeführt. Das bedeutet, dass mehrere gleichlange Wiederholungen der Vibrationen gemacht werden, um eine bessere Signalqualität zu erzielen. Danach fährt das Fahrzeug weiter, meist nur etwa 30 bis 50 Meter, um die nächste Messung durchzuführen. Geophone an der Oberfläche nehmen die Signale aus jeder dieser Messungen auf und leiten sie, oft an einen mitfahrenden Messwagen, weiter.
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Aus den gesammelten Daten können Spezialisten dann dreidimensionale Bilder des Untergrundes erstellen. Diese Bilder geben zum Beispiel darüber Aufschluss, wo sich Geothermie, in Form von heißem Thermalwasser, befindet. Geothermie kann zur Energieerzeugung und zum Heizen genutzt werden. Heißes Wasser aus dem Untergrund kann an die Oberfläche gefördert werden, wo es mit Hilfe eines Wärmetauschers genutzt wird, um Dampfturbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen. Man kann das Thermalwasser aber auch zur Beheizung von Wohnungen und Häusern verwenden. Diese Form der Energie- und Wärmeerzeugung ist Jahreszeit- und Wetterunabhängig und verursacht keine Emissionen.
Seismische Messungen mit Vibrationsfahrzeugen verursachen übrigens keine Schäden an umliegenden Bauwerken. Die Vibrationen die in den Boden geschickt werden sind an der Oberfläche kaum spürbar, man müsste relativ nahe bei einem solchen Fahrzeug stehen, um sie wahrnehmen zu können. Da die Messungen an einem einzelnen Punkt auch nach ein paar Sekunden bereits vorbei sind und die Fahrzeuge weiterfahren, hält sich auch die Geräuschbelästigung in Grenzen.
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