Dieser Artikel wurde am 22. Dezember 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Staubwischen ist eine wahre Sisyphos-Aufgabe; ist man mit allen Zimmer durch, kann man mit dem ersten direkt…
Dieser Artikel wurde am 22. Dezember 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Staubwischen ist eine wahre Sisyphos-Aufgabe; ist man mit allen Zimmer durch, kann man mit dem ersten direkt wieder anfangen. Dabei schleicht sich der Staub auf zwei Wegen in die Wohnung. Zum einen gelangen Teilchen der Außenluft in die Räume, die aus Verbrennungsprozessen, Abrieb oder Emissionen der Industrie stammen. Zum anderen produzieren wir den Staub selbst, durch Abrieb von Fasern, Haare, Schuppen oder Verbrennungsrückstände.

Krank machender Staub

Hausstaub-Allergiker reagieren auf die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe. Doch nicht nur für Allergiker hat der Staub gesundheitliche Folgen. Besonders tückisch ist der sogenannte Feinstaub. Die Partikel sind kleiner als 10 Mikrometer und sie sinken nicht direkt zu Boden, sondern schweben in der Luft. So geraten sie leicht über die Atemwege in die Bronchien und können Bronchitis auslösen und sogar Herz-Kreislaufprobleme verursachen. Feinstaubquellen sind beispielsweise Abgase aus dem Straßenverkehr, Haustiere, Heizungsanlagen, Zigarettenrauch, Kerzen, Bürogeräte, Kochausdünstungen oder Emissionen aus umliegender Landwirtschaft.

Doch schon der normale Hausstaub hat es laut Umweltbundesamt in sich: Schwermetalle, Schädlingsbekämpfungsmittel, schwerflüchtig organische Verbindungen, Pilzsporen oder Pollen. Chemikalien aus Polstermöbeln, Teppichböden oder Holzschutzmitteln beispielsweise verschwinden nicht gänzlich durch gutes Lüften. Teilweise dampfen sie über lange Zeit aus und haften hartnäckig an Staubpartikeln. Regelmäßiges Putzen wird so zur Prophylaxe.

Schadstoffe im Hausstaub

Das Umweltbundesamt hat in einer Kinder-Umwelt-Studie 2003-2006 Staub aus Haushalten mit Kindern zwischen 3 und 14 Jahren untersucht und gleichzeitig die Belastung der Kinder durch Blut- und Urinproben gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz des Verbotes gesundheitsschädliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan), PCP (Pentachlorphenol) oder Lindan immer noch nachgewiesen werden konnten, auch wenn die Konzentrationen rückläufig sind. Hausstaub “vergisst“ nicht so schnell. In manchen Proben fand man unter anderem das Fungizid Hexachlorbenzol, das Isektizid Methoxychlor, das seit 1989 verboten ist, sowie das Insektenvernichtungsmittel PCSD, das seit 1988 nicht mehr hergestellt wird.

Seit 2002 fallen Biozide unter das Biozid-Produkte-Gesetz. Zu heutig eingesetzten Mitteln schreibt das Umweltbundesamt, dass bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine gesundheitlichen Beschwerden auftreten sollten. Jedoch finden sich in unserer Raumluft Stoffe, deren Auswirkungen auf den Menschen noch nicht ausreichend untersucht sind. Weichmacher beispielsweise, wie DEHP, werden in vielen Produkten des täglichen Bedarfs eingesetzt. In Tierversuchen stellte man Beeinträchtigungen der Fortpflanzungsfähigkeit fest. Die gesundheitliche Wirkung auf Menschen ließe sich zur Zeit jedoch noch nicht beurteilen. Auch Propoxur, ein Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Mücken, Flöhe und Zecken, das nachgewiesen werden konnte, ist auf gesundheitliche Auswirkungen noch nicht ausreichend untersucht.

Mit dem Hausstaub die Schadstoffe verringern

Das Umweltbundesamt empfiehlt, die Staubkonzentration in Wohn- und Schlafräumen so gering wie möglich zu halten. Staub sollte man feucht wischen, damit er nicht durch Aufwirbeln verstärkt eingeatmet wird, sondern direkt am Tuch haften bleibt. Der Staubsauger sollte mit einem Feinfilter ausgestattet sein, und beim Saugen sollten die Fenster geöffnet sein.

Sind Schädlinge in Haus oder Garten, sollte man nicht direkt zur chemischen Keule greifen. Fliegenfänger, Insektenschutznetze oder Pheromonfallen sind die mildere Variante. Bei hartnäckigem Befall ruft man besser den Kammerjäger, der sich mit chemischen Bekämpfungsmitteln auskennt. Auf eigene Faust sollte man vor einem Gebrauch in Innenräumen lieber absehen.

Wie kann man Feinstaub verhindern?

Die Verminderung von Feinstaub geht mit einer Änderung unserer Lebensgewohnheiten einher: Öfters mal das Auto stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und alte Fahrzeuge auf jeden Fall mit Partikelfilter nachrüsten. Holz sollte man nur in Anlagen mit Abgasreinigung verbrennen und dabei nur zulässige Brennstoffe verwenden. Heizungsanlagen sollten möglichst energiesparend und emissionsarm sein.

Grundsätzlich hilft alles, was Energie spart, auch die Luftbelastung mit Feinstaub herabzusetzen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien, eine gute Gebäudedämmung und auch energiesparende Haushaltsgeräte tragen zu einer geringeren Verbrennung fossiler Energieträger bei und wirken sich somit positiv auf die Luftqualität aus.

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