Windturbinen werden oft als zukunftsträchtigste Form der Produktion erneuerbarer Energien angesehen. Windkraft wird wahrscheinlich noch wichtiger werden, sobald das Problem der Speicherung hoher Energiemengen gelöst ist. Der größte Vorteil: Es ist eine Energiequelle, die im Grunde keine Emissionen mit sich bringt. Bei Produktion, Transport, Aufbau, Erhaltung und Abbau wird jedoch Energie verbraucht, die nicht unbedingt aus erneuerbaren Quellen stammt. „Alle Energieformen gehen auf die Umwandlung natürlicher Ressourcen zurück. Damit sind immer Auswirkungen auf die Umwelt und Kosten verbunden, die berechnet werden müssen, um geeignete energiewirtschaftliche Entscheidungen zu treffen“, begründen Karl Haapala und Preedanood Prempreeda ihre Studie.
Ökobilanz
Die beiden Wissenschaftler der Oregon State University haben daher eine Ökobilanz einer 2-MW-Windturbine errechnet. Damit sollen die bereinigten Umweltfolgen für Herstellung und Betrieb solcher Geräte für die Energieerzeugung ermittelt werden. In eine solche Ökobilanz werden die Quellen der Materialien (Stahl, Kupfer, Fiberglas, Beton u.v.m.), Transport, Herstellung, Errichtung der Turbine, Wartung während der erwarteten 20jährigen Betriebsdauer, sowie Recycling und Entsorgung nach dem Abbau miteinbezogen.
Ein Jahr reicht aus
Die Analyse der Beiden zeigt, dass der mit Abstand größte Anteil an Umweltschäden bei der Herstellung der benötigten Materialien und bei der Produktion der Turbine anfällt. Allerdings erfolgt die Amortisation der verbrauchten Energie normalerweise schon nach rund sechs Monaten Laufzeit der Turbine. Im schlimmsten Fall, so die Berechnungen, ist die Ökobilanz einer 2-MW-Windturbine nach rund einem Jahr Betriebszeit ausgeglichen. Das bedeutet, dass die Turbine in den 19 erwarteten Folgejahren, über 500 Haushalte mit Strom versorgen kann ohne dabei selbst Energie aus nicht-erneuerbaren Quellen zu benötigen.