Im Winter ist es unglaublich gemütlich einen großen Teller dampfende Suppe auszulöffeln. Bei einer Erkältung wird man mit Hühnersuppe bekocht und Trendsetter schlürfen Knochenbrühe statt Kaffee. Suppe ist also mehr im Trend denn je und ich habe mir heute angeschaut wie lange es eigentlich schon Suppe gibt, wie man sie kategorisiert und was dran ist an den Trends!
Die Geschichte der Suppe
Der Begriff “Supp” bedeutet ursprünglich soviel wie schlürfen oder trinken und kommt in allen europäischen Sprachen vor. Auch in anderen Sprachen klingt das Wort Suppe sehr ähnlich wie unserem, zum Beispiel “Sopa” auf spanisch und portugiesisch, “Soupe” auf französisch, “Zuppa” auf italienisch oder “Soup” auf englisch. Bereits viele Jahrtausende vor Christus wurden Suppen zubereitet, anfangs sogar noch mit den bloßen Händen. Im Mittelalter hat man eine Suppe aus geschrotetem Getreide und Salzwasser zubereitet, um Rittern, Römern und Bauern Kraft für den langen Arbeitstag zu geben. Die Habsburger machten die Suppe dann salonfähig und bereits um die Jahrhundertwende wurden die Vorreiter der Instantsuppen erfunden. Justus von Liebig, Johann Heinrich Grünebergs Erbswurst und Maggis Leguminosensuppe haben dabei wohl den entscheidenden Beitrag zu dem kostengünstigen Fertiggericht geleistet.
Suppen sind mittlerweile Sinnbild einer kreativen und qualitätsbewussten Esskultur. Entweder als delikate Vorspeise, schmackhaftes Hauptgericht oder schnelle Zwischenmahlzeit – Suppen sind fester Bestandteil der Ernährung, egal ob in Österreich oder in anderen Ländern. In Deutschland liegt der jährliche pro Kopf Verzehr bei über 100 Teller Suppe (Zahlen für Österreich habe ich leider nicht gefunden) und über die Hälfte davon wird industriell hergestellt.
Suppen Allerlei
Suppen können wir, je nach Zubereitung, Bindung, Zutaten und Herkunft in unterschiedliche Arten einteilen: Klare Suppen, Gebundene Suppen, Gemüsesuppen und Spezialsuppen.
Klare Suppen
Klar Suppen sind aromatische Brühen, der genauen Definition nach ohne sichtbares Fett. Je nachdem was in der Suppe köchelt gibt es Knochenbrühe, Fleischbrühe, Fischbrühe etc. Häufig werden sie mit Suppeneinlagen wie Leberknödel, Grießnockerl oder Nudeln gereicht.
Trendsuppe Knochenbrühe – “Bone broth”
In Amerika wird seit einiger Zeit kein Kaffee mehr im Pappbecher herum getragen, sondern Suppe. Knochenbrühe um genau zu sein, sogenannte bone broth. Kennt ihr das? Langsam schwappt der Brühentrend nämlich auch in unsere Breiten und ich hab ein bisschen recherchiert, was an der Brühe so toll sein soll. Angeblich stärkt sie Gewebe und Knochen, unterstützt das Immunsystem, ist der Verdauung zuträglich und hat sogar Anti-Aging-Effekte.
Für die Zubereitung werden Knochen mehrere Stunden gekocht, bis das Knochenmark ausgekocht ist. Dadurch ist der Mineralstoffgehalt in der Suppe besonders hoch. Verfeinert mit Zwiebeln, Karotten, Sellerie, Petersilie, Lorbeerblätter, Salz und Pfeffer, wahlweise auch etwas Ingwer, Tomatenpaste und Thymian. Ein bisschen wie Omas Fleischsuppe, nur länger gekocht. Wissenschaftlich nachgewiesen ist ein positiver Effekt auf die Gesundheit (noch) nicht, diese Art der Suppe gilt allerdings seit jeher als gesunde Mahlzeit, wird also im Zuge einer ausgewogenen Ernährung der Gesundheit sicher mehr nutzen als schaden.
Gebundene Suppen
Werden Suppen mit Obers, Ei, Stärke oder Getreide cremiger gemacht spricht man von gebundenen Suppen. Auch mit püriertem Gemüse könnt ihr Suppen eindicken, zum Beispiel mit Kürbis, Süßkartoffel oder Kartoffel.
Gemüsesuppen
Damit wären wir auch schon bei der nächsten Kategorie: Gemüsesuppen! Diese gibt es in klarer Form (das Gemüse ist also die Einlage in einer klaren Suppe) oder in gebundener Form (meist wird zumindestens ein Teil des Gemüses püriert).
Spezialsuppen
Neben diesen klassischen Suppenarten gibt es noch Spezialsuppen, die meist einer bestimmten Region zuordenbar sind. In Deutschland und manchen Regionen Österreichs gibt es zum Beispiel eine spezielle Hochzeitssuppe: Fleischbrühe mit Grießnockerl, Leberknödel und Backerbsen – also quasi “All-in-One”. In Berlin ist Erbsensuppe mit Schweineohr populär, in der Schweiz Käsesuppe, in Italien Minestrone, in Frankreich Zwiebelsuppe und in England klare Ochsenschwanzsuppe (Oxtail Claire). Aus Russland kennen wir den Borschtsch, in manchen Regionen der USA gibts Clam Chowder und aus Spanien kommt das Gazpacho.
Die teuerste Suppe der Welt
In Englands Hauptstadt gibt es die teuerste Suppe der Welt. Ein Teller kostet umgerechnet knapp 160 Euro und wird im Restaurant “Kai” im noblen Stadtteil Mayfair serviert. “Buddha Jumps over the Wall” heißt sie und muss fünf Tage im Voraus bestellt werden, denn die Kochzeit beträgt mehr als 20 Stunden. Der Wirt des Lokals betont die Suppe sei gar nicht so teuer, wer die Zutaten (Abalone, Haifischmagen, Seegurke und Hian-Schinken) selbst kaufe, zahle dafür genauso viel.
Wieso gilt die Hühnersuppe eigentlich als so gesund?
Hühnersuppe wird schon seit Jahrhunderten als bewährtes Hausmittel bei Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt. Aber hilft diese Suppe wirklich beim Gesund werden? Ja! Forscher der Universität von Nebraska haben das nun in Studien wissenschaftlich belegt.
Klassische Zutaten einer Hühnersuppe: Hühnchen und Gemüse, darunter Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Sellerie und Petersilie. In den Studien wurde bewiesen: Im Körper werden nach dem Konsum dieser Suppe ganz bestimmte weiße Blutkörperchen – die so genannten Neutrophilen – die für Entzündungsprozesse mitverantwortlich sind, in ihrer Bewegung blockiert. Diese Neutrophilen werden bei Virusinfektionen – also auch beim grippalen Infekt – in großen Mengen freigesetzt. Sie lösen Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute in den oberen Atemwegen aus.
Außerdem hilft die Hitze der Hühnersuppe, die Schnupfenviren zu bekämpfen. Die Viren sind nämlich temperaturempfindlich und werden so in ihrer Vermehrung gehemmt. Gleichzeitig befeuchtet der heiße Dampf die Schleimhäute, was den Abfluss des Sekretes in den Atemwegen fördert. Wenn ihr die entzündungshemmende Wirkung der Hühnersuppe noch steigern wollt, kocht am besten ein Stück Ingwerwurzel, etwas Chili und eine Handvoll schwarze Bohnen mit.
Bonus: selbstgemachte Suppenwürze
In gekauften Gewürzen sind oft unerwünschte Zusatzstoffe enthalten und daher habe ich vor einigen Jahren damit begonnen diese selbstgemachte Suppenwürze zu machen. Das Rezept habe ich von meiner Schwiegermama. Es ist wirklich ganz einfach und daher mein Top-Tipp heute für euch.
Egal ob selbst gemacht, aus dem Packerl oder Knochenbrühe To Go – Suppen sind gesund, schmackhaft und lassen sich immer wieder neu erfinden! Denkt bei der nächsten Erkältung an mich, schnappt euch die selbstgemachte Suppenwürze und kocht euch eine Hühnersuppe, dann seid ihr im Nu wieder gesund.
Quellen:
Lebensmittellexikon, “Klare Suppen“
Stern.de, Lea Wolz “Bone Broth: Wie gesund ist die Knochenbrühe“
Guiness World Records, “Most expensive soup“
Gesundheit.de, “Hühnersuppe bei Erkältung“
Deutsches Suppeninstitut im Verband der Suppenindustrie e.V., Bonn- http://www.suppeninstitut.de
Suppenhandel, “Informationen zu Suppen“
Netzwissen, “Suppen“