Alte Kastenfenster sind ein prägendes Merkmal vieler historischer Gebäude, insbesondere in Wien. Trotz ihres ästhetischen Werts stellen sie oft eine Herausforderung in Sachen Energieeffizienz dar. Im Winter können undichte Fenster zu erheblichen Wärmeverlusten führen, was nicht nur die Heizkosten in die Höhe treibt, sondern auch den Wohnkomfort mindert.
Viele Kastenfenster sind im Laufe der Jahre undicht geworden. Kalte Luft dringt durch Ritzen und Spalten ein, während warme Luft entweicht. Diese Zugluft verursacht nicht nur unangenehme Kälte im Raum, sondern erhöht auch das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung.
Warum ist eine Abdichtung sinnvoll?
Die Abdichtung alter Kastenfenster kann den Wärmeverlust deutlich reduzieren. Studien zeigen, dass bis zu 30% der Heizenergie über undichte Fenster verloren gehen. Durch gezielte Maßnahmen lassen sich die Heizkosten um bis zu 10% senken. Zudem verbessert sich das Raumklima, da Zugluft minimiert wird und die Fenster länger erhalten bleiben.
Methoden zur Abdichtung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kastenfenster winterfest zu machen. Selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff oder Gummi eignen sich gut für kleinere Ritzen und sind einfach anzubringen. Für eine dauerhaftere Lösung können Einfräsdichtungen eingesetzt werden, bei denen Gummidichtungen in eingefräste Nuten eingebracht werden. Auch das Abdichten mit Silikon oder Acryl ist möglich, besonders bei schmalen oder schwer zugänglichen Fugen. Wichtig ist, dass nur der innere Flügel vollständig abgedichtet wird, damit Feuchtigkeit weiterhin entweichen kann.
Auswahl des Materials
Die Wahl des richtigen Materials spielt eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit und Langlebigkeit der Abdichtung. Schaumstoffdichtungen sind preiswert, aber weniger robust. Gummidichtungen bieten mehr Flexibilität und Haltbarkeit. Silikonkautschuk gilt als besonders langlebig und widerstandsfähig gegen Frost.
Praktische Tipps für die Umsetzung
Vor dem Abdichten empfiehlt es sich, einen Zuglufttest mit einer Kerze oder einem Räucherstäbchen durchzuführen, um undichte Stellen zu identifizieren. Die Fensterrahmen sollten gründlich gereinigt werden, bevor die Dichtungen angebracht werden. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist es ratsam, Abdichtungen oder Fensteraustausch nur in Absprache mit Fachbetrieben vorzunehmen. Zusätzlich kann die Kombination mit Vorhängen oder Thermorollos die Dämmwirkung verstärken.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Durch die Abdichtung der Kastenfenster lassen sich nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch der CO₂-Ausstoß reduzieren. Zudem verbessert sich der Schallschutz, was den Wohnkomfort weiter erhöht. Regelmäßige Wartung und Kontrolle der Fenster verhindern langfristig Schäden wie Schimmelbildung.
Fördermöglichkeiten in Wien
Die Stadt Wien unterstützt den Einbau von Schall- und Wärmeschutzfenstern finanziell. Auch die österreichweite Sanierungsoffensive bietet Zuschüsse für thermische Sanierungen und den Fenstertausch an. Förderungen können bis zu 15.000 Euro pro Maßnahme betragen, was die Investition in die Abdichtung oder den Austausch von Fenstern besonders attraktiv macht.
Fazit
Alte Kastenfenster müssen nicht zwangsläufig energetische Schwachstellen sein. Mit gezielten Abdichtungsmaßnahmen lassen sich Heizkosten senken, der Wohnkomfort steigern und die historische Bausubstanz bewahren. Wer zudem Förderungen nutzt, profitiert sowohl finanziell als auch nachhaltig.
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Bild: Sydney Moore auf Unsplash