Darauf müssen sich österreichische Energieanbieter in den nächsten Jahren einstellen.
Dieser Artikel wurde am 6. April 2016 veröffentlicht
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Deloitte Österreich hat 1.000 Konsumenten befragt, um herauszufinden welche Erwartungen und Bedürfnisse der österreichische Energiekunde im Jahr 2020 haben wird. Die Studie zeigt, dass es zu grundlegenden Veränderungen am Energiemarkt kommen wird. Erneuerbare Energie wird für die Konsumenten immer wichtiger, die eigene Produktion von erneuerbarer Energie und alternative Antriebe gewinnen an Interesse. Immer stärker sehen die Österreicherinnen und Österreicher Strom, Heizen, Mobilität und Energiespeicherung als untrennbar miteinander verbunden.

Im Jahr 2020 wollen 75 Prozent ihren Strom zumindest teilweise selbst produzieren. Vor allem junge, Technik-affine Personen äußerten den Wunsch vom Consumer zum Prosumer zu werden, wie Studienleiter Gerhard Marterbauer von Deloitte erklärt. Sonnenenergie ist dabei für die Österreicher besonders interessant; 53 Prozent geben an, diese gerne nutzen zu wollen. Energie zu sparen sehen 90 Prozent der Befragten als erstrebenswert. Der bewusste Konsument vergleicht sich außerdem gerne mit anderen, 87 Prozent, wollen weniger Energie verbrauchen als der Durchschnitt.

Als Heizmethode der Zukunft sehen die Österreicher erneuerbare Energien, 90 Prozent wollen künftig am liebsten ausschließlich damit heizen. Wobei 43 Prozent Solarthermie, 28 Prozent Luft/Erdwärme, elf Prozent Stromwärmepumpen und acht Prozent Holz oder Pellets präferieren. Fossile Brennstoffe kommen insgesamt nur auf zehn Prozent. Der Großteil der Öl- oder Gasheizungsbesitzer möchte bis 2020 auch auf andere Heizmethoden umsteigen, nur acht beziehungsweise 18 Prozent wünschen keinen Umstieg.

Interessiert zeigen sich Herr und Frau Österreicher auch an Einkaufsgemeinschaften und Bürgerbeteiligungsprojekten. Den gemeinschaftlichen Einkauf und die damit verbundenen Vorteile sehen 60 Prozent als interessant. Die Beteiligungen an Produktionsanlagen können sich 65 Prozent vorstellen. Ein Großteil derer, die sich bei einem der beiden Konzepte beteiligen würden, finden auch die andere Möglichkeit interessant.

Auch was die Mobilität betrifft, geben beinahe drei Viertel der Bevölkerung an, in Zukunft auf alternative Antriebsvarianten setzen zu wollen. Besonders interessiert sind die Befragten an Wasserstoff- und Stromantrieben mit je 21 Prozent, 19 Prozent finden Diesel/Elektro-Hybridantriebe interessant. Die Anschaffung eines Elektroautos können sich 29 Prozent bereits heute vorstellen. Für die übrigen 71 Prozent sind vor allem der Preis und die Reichweite entscheidend, um bis 2020 doch über die Anschaffung nachzudenken.

Abschließend identifiziert Deloitte fünf Energietypen , auf die sich die Anbieter schon jetzt einstellen sollten. Das sind der Kommunal orientierte Typ, der Sonne ist Zukunft Typ, der umweltbewusste IT-affine Typ, der Elektro-Autofahrer Typ und den Kosten-ignoranten Typ. Um diese Typen bedienen zu können, sollten Anbieter idealerweise Gesamtpakete, die Strom, Heizen und Mobilität umfassen, im Programm haben.

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