Meistens denken wir bei Moos an dieses weiche, grüne Gewächs am Waldboden. Aber wie oft fällt uns auf, dass es eigentlich ganz viele unterschiedliche Arten von Moosen gibt? Und hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sie wachsen, warum sie so klein bleiben, und wozu sie eigentlich gut sind? Diesen Fragen werden wir in diesem Beitrag genauer nachgehen.
Ihre Beschaffenheit
Moose haben keine Wurzeln, und in der Regel auch kein Stütz- oder Leitgewebe. Daher sind sie an die Nähe des Bodens gebunden, weil sonst jedes kleine Lüftchen sie wegblasen würde. Sie wachsen außerdem sehr langsam, und sollten daher nicht einfach achtlos zerstört werden.
Da sich Moose schlecht gegen andere Pflanzen durchsetzen können, lassen sie sich hauptsächlich an den Standorten nieder, wo sie wenig Konkurrenz haben. Dies kann sowohl der dunkle Waldboden, als auch der eine oder andere Felsen sein.
Ihre Aufgabe
Moose sind die ältesten Landpflanzen. Sie nehmen die von ihnen benötigten Nährstoffe durch die Luft und das Regenwasser auf. Sie sind daher auch gut geeignet, Feinstaub aufzunehmen und die Luftqualität zu bessern. Neben Flechten, Farnen und Algen sind sie wertvolle CO2-Speicher, auch wenn sie dieses nicht so lange binden wie etwa Bäume.
Moose sind antibakteriell, und können daher etwa als Wundkompressen oder ähnliches verwendet werden. Auch als Indikatorpflanzen für Luftqualität haben sie eine wichtige Aufgabe, da sie sensibel auf Schadstoffe wie Schwefeldioxid reagieren, und daher in diesen Gegenden nicht überleben.
Ihre Unterschiede
Es gibt in etwa 16.000 unterschiedliche Arten von Moosen, wobei wir sie in die drei Gruppen der Hornmoose, Lebermoose und Laubmoose unterteilen können. Sie unterscheiden sich in ihrer Wuchsform, ihrer Art, wie sie sich fortpflanzen, und wie sie ihre Nährstoffe aufnehmen. Daraus ergibt sich auch, wo sie sich niederlassen.
Was wir von ihnen lernen können
Moose werden von den meisten Menschen übersehen oder nicht wirklich bewusst wahrgenommen. Daher ist alleine schon sich die Zeit zu nehmen, zu stoppen, und genauer hinzuschauen, ein wertvoller Aspekt der Moose. Allein die Information, wie viele unterschiedliche Arten von Moosen es gibt, und welche Aufgabe sie übernehmen, zeigt uns auf, dass nur weil etwas klein und unscheinbar ist, wir es nicht so schnell als unwichtig abtun sollten.
Wenn wir Moose beobachten, genauer hinschauen, und die Vielzahl und die ganzen kleinen Feinheiten beobachten, können wir erkennen, dass auch Lebewesen, die klein und unscheinbar wirken, ihren Platz in der Welt haben. Nicht jeder muss zur riesigen Eiche, zum Elefanten, Bären oder Löwen werden, um wertvoll zu sein.
Durch das Kennenlernen der Welt der Moose lernen wir außerdem, unser Auge darauf zu schulen, kleine Details und die Vielfalt der Natur mehr wahrzunehmen, und vor allem auf diese kleinen Lebewesen mehr zu achten.
Fazit
Obwohl Moose eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, werden sie oft übersehen und vernachlässigt. Sie sind durch die intensive Land- und Forstwirtschaft in Mitteleuropa stark gefährdet. Es ist daher von großer Bedeutung, dass wir diese uralten Lebewesen wieder mehr wahrnehmen, und ihnen auch mehr Achtung zukommen lassen.
Quellen
studyflix.de: Moose
goodreads.com: Gathering Moss – A Natural and Cultural History of Mosses by Robin Wall Kimmerer
focus.de: Geheimwaffe gegen Feinstaub: Moos
proplanta.de: Algen Farne Pilze CO2 Speicher