Wer meint, der Bergbau hätte ausgedient, irrt gewaltig. Exotische Metalle sind für die Herstellung zahlreicher Elektronik-Produkte unverzichtbar. Abbau und Verarbeitung dieser so genannten Seltenen Erden führen zu massiven Umweltbelastungen.
Yttrium, Lanthan, Cer, Praseodym, Noedym, Europium, Gadolinium, Terbium und Dysprosium sind die Bezeichnungen. Es handelt sich um Metalle der Seltenen Erden ohne die ein Smartphone, Windturbinen oder Hybridautos nicht funktionieren würden. Die Nickel-Metallhybrid-Batterien der Hybridautos enthalten hohe Mengen Lanthan, Neodym wird in den Magneten eingesetzt, die Lautsprecher vibrieren lassen, ohne Europium keine rote Farbe am Display des Smartphones.
Weltmarktführer China
Mehr als 90 Prozent des weltweiten Bedarfs an Seltenen Erden werden in China produziert, das Zentrum des Abbaus befindet sich in Baotou. Die Stadt im Norden Chinas mit 2,3 Millionen Einwohnern ist zu einem Paradebeispiel für die ökologischen Schäden der Bergbauindustrie geworden. Dort werden die in der Mine von Bayan Onu gewonnenen Metalle verfeinert. Die Abfallstoffe und dabei eingesetzten giftigen Chemikalien und radioaktiven Substanzen wie Thorium landen in einem riesigen Auffangbecken, dem so genannten „See der Seltenen Erden“. Der See ist nicht abgedichtet wodurch der radioaktive Abfall und Chemikalien das Grundwasser verschmutzen. Die Bauern der Umgebung klagen über Ernteausfälle und kranke Tiere, Anrainer klagen über ausfallende Zähne und weiße Haare.
Neue Vorkommen
Mehr als die Umweltschäden, bereitet die Abhängigkeit von China den westlichen Industriestaaten Sorgen. Im Jahr 2012 fielen die Preise für Seltene Erden in den Keller, woraufhin China den Export beschränkte. Die USA, unterstützt von der EU und Japan, legten bei der Welthandelsorganisation Beschwerde ein. Die Seltenen Erden sind allerdings gar nicht selten, je mehr nach ihnen gesucht wird, desto mehr Vorkommen werden entdeckt. So bauen Unternehmen wie Molycorp in der Wüste von Kalifornien Seltene Erden ab, auf modernisiertem umweltverträglichem Weg, wie das Wissenschaftsmagazin Scientific American berichtet. Auch in Deutschland wurden bereits Vorkommen entdeckt.