Vermeidet man diese Gartenfehler im Winter wird die Ernte im nächsten Jahr umso besser
Dieser Artikel wurde am 29. Dezember 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ich habe einen klitzekleinen Garten am anderen Ende der Stadt und mir im Hof unserer Wohnung einen kleinen Stadtgarten angelegt. Grünen Daumen habe ich keinen, aber es macht Spaß! Vor allem lernen die Kinder, woher das Gemüse kommt und wie man aus einem kleinen Maiskorn eine große Pflanzen mit Maiskolben macht. Im Winter habe ich viele Jahre gar nichts gemacht – Beerensträucher oder Wein habe ich im Herbst schon zurück geschnitten, die Ernte spätestens im Oktober beendet und den Garten quasi eingewintert. Dabei kann man auch im Winter einiges tun, bzw. sogar ernten, wenn man es richtig angeht. Ich habe die größten Gartenfehler im Winter recherchiert, um heuer einiges anders zu machen:

Typische Gartenfehler im Winter

  • Das Gemüsebeet vor dem Winter noch einmal düngen
    Ein Gemüsebeet sollte zum Ende der Gartensaison im Herbst auf keinen Fall gedüngt werden. Das kann mehr schaden als nutzen, da es das Wachstum anregt und späte Austriebe zur Folge hätte. Diese könnten bis zum Frost nicht mehr verholzen und würden die ganze Pflanze quasi ungeschützt der Kälte aussetzen. Außer einer Gründüngung ist kein weiterer Dünger im Gemüsebeet erlaubt. 
  • Kräuter und Mangold nur im Sommer pflegen
    Selbst im tiefsten Winter können noch frische Kräuter und Mangold geerntet werden (anders als die Herkunft mediterraner Kräuter wie Salbei, Thymian und Majoran vermuten lässt). Ab Mitte Oktober deckt man beides am besten mit Vlies oder Reisig ab und häuft etwas Erde rund um die Wurzeln an. So kann der Frost den grünen Blättern nicht schaden. Mit diesen Maßnahmen kann die Ernte von Mangold bis ins Frühjahr hinein verlängert werden, und so manches Kraut auch noch die nächsten Jahre über. (Mangold muss erst Platz für neues Gemüse machen, wenn die Pflanze Blüten treibt). Stehen Kräuter in Töpfen befolgt man außerdem die Tipps vom nächsten Punkt und stellt sie an einen möglichst trockenen Ort, da mediterranen Kräutern Staunässe mehr schadet als Frost.
  • Topfpflanzen wie Beete behandeln
    Wachsen Pflanzen in Töpfen reicht es nicht, sie nur abzudecken. Man muss auch die empfindlichen Wurzeln schützen. Dazu Noppenfolie um die Töpfe wickeln, rundherum noch einen Leinensack und die Pflanzgefäße am besten noch auf Styroporplatten stellen. Die Erde mit Reisig abdecken und am Ende die Töpfe möglichst nahe zusammen rücken. 
  • Nur Sommergemüse pflanzen
    Beim eigenen Gemüse denken die meisten an Tomaten, Zucchini und Gurken, vielleicht noch Karotten oder Bohnen. Was diese Sorten gemeinsam haben? Sie können nur in den wärmeren Jahreszeiten geerntet werden und sind nur einjährig (in den meisten Fällen – es gibt auch von manchem winterharte Sorten). Um den Garten optimal zu nutzen pflanzt man auch Wintergemüse wie verschiedene Kohlsorten, Lauch, Portulak (ähnlich Spinat), Pastinaken, Steckrüben oder Feldsalat.
  • Kohl bei Frost ernten
    Wer seine mühsam gezogenen Kohlköpfe vor dem Erfrieren schützen möchte und sie deswegen erntet, tut ihnen damit nicht unbedingt etwas gutes. Man kann den Kohl ohne Weiteres frieren lassen, ernten sollte man ihn allerdings nur im aufgetauten Zustand (sonst brechen die Blätter leicht). Kohlsprossen (Rosenkohl) können bis Ende Jänner im Garten bleiben. Die großen Blätter schützen die Röschen vor zu viel Frost (ein wenig Frost sorgt sogar dafür, dass sie das richtige Aroma bekommen, weil er die Stärke der Pflanzen in Zucker umwandelt – das gilt übrigens für die meisten Wintergemüse). 

  • Die Ernte zu früh beenden
    Frostempfindliche Wurzelgemüse muss man erst aus der Erde nehmen, wenn Minusgrade zu erwarten sind. Knollensellerie, Karotten und rote Rüben zum Beispiel erntet man bei möglichst trockener Witterung (damit weniger Erde haften bleibt) und lagert das gesunde Gemüse in Kisten mit feuchtem Sand an einem kühlen Ort (2-4 °C). Die Stangen von Lauch bleiben je nach Sorte noch länger stehen, es gibt sogar Winterporree, der auch bei Frost draußen bleiben kann. 
  • Nicht gießen
    Gerade in kleinen Stadtgärten werden viele Gemüsesorten in Töpfen gepflanzt. Fällt der Winter sehr trocken aus, müssen Kübelpflanzen dringend ein wenig gewässert werden (reduziertes Gießen), weil sie sonst vertrocknen könnten.
  • Erst im Frühjahr ans neue Gartenjahr denken
    So manche Ernte aus dem Garten muss schon im Herbst vorbereitet werden. Beim Kartoffelanbau ist es zum Beispiel wichtig, dass der Boden richtig vorbereitet und gedüngt wird, damit die Kartoffelernte im nächsten Jahr sehr ertragreich wird (am besten mit Tierdung oder Kompost). Auch wenn Beete im Herbst eigentlich nicht umgegraben werden, sollte das bei sehr schweren Böden doch gemacht werden, um Verschlämmung entgegen zu wirken. Bei normalen Böden reicht es sie etwas aufzulockern. Ideal wäre es, die Beete über den Winter mit Stroh oder Laub abzudecken. 
  • Neue Hochbeete im Frühjahr aufstellen
    Die beste Zeit, um ein Hochbeet aufzubauen ist nicht erst das Frühjahr, sondern der Winter. Die meisten “Zutaten” für die Hochbeet-Füllung, wie Häckselgut und Laub, fallen vor allem im Herbst an. Schichtet man alles gekonnt ins Hochbeet bildet sich bis zum Frühling ein idealer Nährboden für die Pflanzensetzlinge.

Das waren sie also, die typischen Gartenfehler im Winter! Ich habe versucht einiges bei mir umzusetzen, ob es geklappt hat erzähle ich euch dann im Sommer. Habt ihr noch weitere Tipps? Über Kommentare freue ich mich immer!

Quellen:
http://www.livingathome.de/balkon-garten/garten-terrasse/1484-rtkl-garten-im-winter
https://www.gartentipps.com/gemuesebeet-winterfest-machen-5-tipps-fuer-den-richtigen-winterschutz.html
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/wintergemuese-diese-arten-sind-frosthart-8846
https://www.gartenflora.de/mein-garten/gartenpraxis/obst-gemuese-kraeuter/gemuesegarten-im-winter/
http://www.selbst.de/hochbeet-anlegen-581.html

Bilder/Fotograf: 
anaterate / Pixabay
Hans / Pixabay

 

Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema „Clean Eating“ geschrieben.