Fahrräder gibt es schon lange, und im Prinzip haben sie sich kaum verändert. Die große Weiterentwicklung sind Elektrofahrräder. Doch bei deren Anschaffung ist Vorsicht geboten, wie Tests aus Deutschland zeigen.
Dieser Artikel wurde am 10. Juni 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Elektrofahrräder sind eine Erfolgsgeschichte. Während Elektroautos noch immer um Legitimation kämpfen, ist der Siegeszug ihrer zweirädrigen Cousins nicht aufzuhalten. Jahr für Jahr steigen die Verkaufszahlen der E-Bikes, und immer neue, interessante Entwicklungen stürmen auf den Markt.

1,1 Millionen E-Bikes wurden im Jahr 2012 in Europa verkauft. Grund genug für den deutschen Automobilclub ADAC und den Verein Stiftung Warentest, die hippen Pedelecs einer genauen Prüfung zu unterziehen.

Pedelecs

Besonderer Beliebtheit unter den elektrischen Zweirädern erfreuen sich die so genannten Pedelecs – also E-Bikes, deren Elektromotor nur dann mithilft, wenn auch der Mensch in die Pedale tritt. Sie machten 2012 glatte 95% der in Deutschland verkauften Elektroräder aus. Während E-Bikes mit stärkeren Motoren schon fast an der Grenze zum Elektro-Moped stehen – oder fahren – sorgt der Elektromotor bei den kleinen Pedelecs nur für Unterstützung, nicht für eigenen Antrieb. Somit fallen sie ganz unter die Regelungen normaler Fahrräder, dürfen ohne Helm benutzt werden und Fahrradwege benutzen.

Testnote: Mangelhaft

16 Modelle wurden auf Pedal und Speiche getestet. Neun davon, also mehr als die Hälfte, mit “mangelhaft” bewertet. Die Negativnote traf eine ganze Reihe von Herstellern aus verschiedenen Ländern – Leviatec, Kreidler, KTM, Sinus, Flyer, Top Velo, Fischer, Victoria und Raleigh. Drei weitere Modelle schafften gerade noch die Note “ausreichend”. Hauptproblem bei allen beanstandeten Pedelecs ist die Aussendung von elektromagnetischen Strahlen weit über den Grenzwerten, mangelhafte Bremsen beziehungsweise schwaches Material.

Nur zwei Pedelecs erhielten die Testnote “gut” – das E-Courier SX von Stevens und das Obra RT von Kettler. Die Tester empfehlen, vor dem Kauf eines Elektrofahrrads intensiv zu testen, ob das ins Auge gefasste Produkt auch wirklich den eigenen Ansprüchen genügt.

Tut es das nicht, heißt es wohl: Abwarten, bis sich straffere Standards durchsetzen – und inzwischen auf die gute alte Art der Pedalritter durch die Stadt zu flitzen. Mit Muskelkraft.

Bild: Michael Möller / pixelio.de