Gedämmt ist gut – doch lassen Sie Ihr Haus atmen und lüften Sie, sonst begrüßt Sie morgen vielleicht der neue Untermieter Schimmelpilz.
Feuchtigkeit, die beim Kochen oder Duschen entsteht, können wir gut wahrnehmen – der Wasserdampf ist sichtbar, die Kondenswassertropfen an Fenster und Fliesen ebenfalls.
Der unsichtbare Wasserdampf in der Raumluft jedoch ist weitaus tückischer. Wer von uns kann sich vorstellen, dass eine vierköpfige Familie pro Tag mindestens sieben Liter Wasser in die Raumluft entlässt? Beispielsweise wird beim Blumengießen die Wassermenge über Verdunstung wieder an die Raumluft abgegeben.
Andere Fenster, andere Lüftungsgewohnheiten
Alte Fenster lassen durch mehr oder weniger große Dichtungslücken einen automatischen, meist unerwünschten Luftaustausch zu. Dabei entweicht auch Wasserdampf und verringert dadurch die Raumluftfeuchtigkeit. Als Feind jeder Energiesparmaßnahme sorgen unsere alten Fenster trotzdem dafür, dass immer gut gelüftet ist. Neue Fenster halten die Kälte draußen und die Wärme drinnen – und sperren die Feuchtigkeit bei uns drinnen mit ein.
Lüften, lüften, lüften
Das Zauberwort heißt Stoßlüften, also für einige Minuten das Fenster ganz öffnen. Dauerlüften bei gekipptem Fenster verbraucht sehr viel Energie und der notwendige Luftaustausch ist dabei einfach zu gering. Halten Sie auch im Winter Türen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen geschlossen – feuchte Luft kondensiert bei Abkühlung und Schimmelbildung ist vorprogrammiert. Rücken Sie große Möbelstücke ca. 10 cm von der Wand ab und ermöglichen Sie so Luftzirkulation. Staub und Feuchtigkeit gehen gerne eine schimmelbildende Allianz ein: Kontrollieren Sie die Rückseite Ihrer Bilder öfters mal!
Quellen: Horst Fischer-Uhlig, „Raumklima und Lüftung der Wohnung“ Eberhard Blottner Verlag, 2002