In den estnischen Wäldern wird die Ruhe verstärkt.
Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Bei einem Spaziergang im Wald kann man sich vollkommen entspannen und Energie tanken. Mit allen Sinnen kann man die Natur genießen, die gute Luft atmen, den Geräuschen des Waldes lauschen, den Blick schweifen lassen und den weichen Boden unter den Füßen spüren. In Estland kann man sich nun auch in riesige Holzmegaphone setzten oder legen und vor allem die auditiven Eindrucke auf sich wirken lassen.

Eine Gruppe Innenarchitektur Studenten der Estnischen Kunstakademie in Tallinn hat drei hölzerne Megaphone gebaut. Diese haben, an der weitesten Stelle einen Durchmesser von drei Metern und dienen als Unterschlupf für Wanderer und dazu, die akustische Wahrnehmung des Waldes zu fördern. Aufgestellt wurden die Holztrichter um eine kleine Lichtung in einem sonst sehr dicht bewaldeten Gebiet. Die Holzmegaphone, die in Tallinn gebaut wurden, wurden im September 2015 in den Wald transportiert und dort aufgestellt. Ähnlich wie die Rosnes Benches in Schottland, die wir euch im Sommer vorgestellt haben, sind die Megaphone im Pähni Naturzentrum für die Allgemeinheit zugänglich.

Tonu-TunnelP11721Entstanden ist das Projekt aus einem Workshop, der vor etwa einem Jahr im Wald abgehalten wurde. Geleitet wurde dieser von den Möbeldesignern Tõnis Kalve und Ahti Grünberg von Derelict Furniture und den Architektinnen Aet Ader, Karin Tõugu, Kadri Klementi und Mari Hunt von Architekturstudio B210. Um dem Werk des estnischen Autors Valdur Mikita, der darüber schreibt, wie wichtig der Wald als Ort für die Kultur des Landes ist, Rechnung zu tragen, bekamen die Studenten die Aufgabe eine Art Wald-Bibliothek für sein Werk zu konzipieren. Der Gewinnervorschlag, der schließlich von allen teilnehmenden Studenten gemeinsam verwirklicht wurde, kam von der Studentin Birgit Õigus.

httpv://www.youtube.com/watch?v=5lbgCLAMMC0

Hauptziel des Workshops war es, die Abenteuerlust und Teamarbeit der Studenten zu fördern. Sie sollten zudem die Möglichkeit bekommen, ihre Ideen in voller Größe in die Tat umzusetzen, auch wenn der Aufwand dafür groß ist. Unterstützt wurde das Projekt von Beginn an auch vom estnischen Forstverwaltungsamt (RMK = Riigimetsa Majandamise Keskus), das in der Installation einen visuell beeindruckenden Ort zur Kontemplation sieht, aber auch eine praktische Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer.

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Bilder: Tõnu Tunnel