Das Pestizid Endosulfan wirkt negativ auf unser Nerven- und Hormonsystem. Trotzdem erhöhte die EU Kommission den Grenzwert bei Zuchtlachsen auf das Zehnfache! Laut WHO besteht keine Gefahr für die Gesundheit – Kritiker hingegen fürchten die Auswirkungen des Giftes auf den menschlichen Körper.
Dieser Artikel wurde am 10. Juli 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Endosulfan hat nicht nur toxische Wirkung auf Insekten, sondern beeinflusst auch die Fortpflanzungsfähigkeit bei uns Menschen und die Entwicklung menschlicher Föten. Dass das giftige Pestizid bereits in 80 Ländern verboten ist, hinderte die EU-Kommission nicht daran, den Grenzwert für Endosulfan in Zuchtlachsen jetzt auf das Zehnfache zu erhöhen.

Fischzucht-Industrie profitiert

Anstatt Konsumenten zu schützen, fällt diese Entscheidung wieder einmal zugunsten der Industrie aus. Vor allem Norwegen als größter Zuchtlachsexporteur reibt sich die Hände. Entgegen Stellungnahmen der Fischzuchtindustrie meint Waltraud Novak, Leiterin des Pestizidreduktionsprogramms von Global 2000

Endosulfan steht in Verdacht, ein endokriner Disruptor zu sein. Diese Stoffe wirken wie Hormone und können das Gleichgewicht des Hormonsystems stören. Bereits sehr kleine Mengen können giftig wirken und nachdem sich die EU nicht einmal noch auf eine Methode geeinigt hat, wie auf diesem Gebiet zu forschen ist, sei sie in Wahrheit noch gar nicht in der Lage hier Grenzwerte festzulegen.

Norwegischer Zuchtlachs in Österreich

Anders als bei Frischfisch, wo die Herkunft genau angeführt sein muss, kann man bei verarbeiteten Produkten wie z.B. Fischpasteten oder Fertiggerichten wie Lachsnudeln nicht nachvollziehen woher der Fisch kommt, da hier keine Kennzeichnungspflicht besteht. Greenpeace fordert deshalb die Hersteller auf, die Herkunft in Zukunft eindeutig zu deklarieren.

Hmmm… Werde bei meinem Sushi-Restaurant mal nachfragen, woher sie ihren Lachs beziehen…!

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