Seite Ende Mai hat nun auch New York City ein öffentliches Fahrrad-Verleih-System. Jahre nach der Einrichtung ähnlicher Systeme in europäischen und anderen US-Großstädten, dafür aber das größte im ganzen Land. Die Reaktionen darauf fallen bisher gemischt aus.
Dieser Artikel wurde am 11. Juli 2013 veröffentlicht
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Rund ein Jahr nach der Ankündigung ist am Memorial Day das New Yorker City-Bike-System eröffnet worden. Das Programm trägt den Namen Citi Bike, eine Hommage an den Geldgeber Citigroup. Wie viele andere Städte zuvor – Washington D.C., London oder Boston – wird im Big Apple das System „Bixi“ verwendet, das erstmals in Montreal eingesetzt wurde.

New York mag im weltweiten Vergleich spät dran sein mit einem Fahrrad-Verleih-System. Innerhalb kurzer Zeit wurde in der Stadt dafür das größte Netz an Leih-Stationen in den USA aufgebaut. Über 550 Kilometer Radwege wurden gebaut. In der ersten Phase des Programms wurden 6.000 Fahrräder auf rund 300 Stationen im südlichen Manhattan und Brooklyn aufgestellt. Künftig sollen in New York City 10.000 Fahrräder und 600 Standorte verfügbar, das nördliche Manhattan und Teile von Queens ebenfalls erschlossen sein.

Die Nutzer können zwischen drei verschiedenen Tarifen wählen: 24 Stunden kosten 9,95 US-Dollar, ein Sieben-Tage-Pass kommt auf 29.95 und für ein Jahres-Abo sind 95 US-Dollar zu bezahlen. Innerhalb von 30 Minuten ist ein Fahrrad bei einer Station wieder einzustellen, 45 Minuten Zeit haben Inhaber des Jahres-Abo. Wird das Rad verspätet eingestellt, sind zusätzliche Gebühren zu bezahlen.

Eine Großstadt hat also ein umweltfreundliches öffentliches Transportsystem eingeführt, trotzdem sind nicht alle zufrieden. Zum einen stören sich Kritiker an dem großen Citibank-Logo auf den Rädern, über fehlende Standorte im Norden Manhattans und Brooklyn beschweren sich wiederum die Bewohner dieser Viertel. Die meiste Kritik ergießt sich allerdings an der Ästhetik der Stationen, denn diese würden das Stadtbild beeinträchtigen, heißt es. In Paris käme man nie auf die Idee einer City-Bike-Station beim Louvre, so die Kritik an einer Station, die an einen Standort für Kunst im öffentlichen Raum gebaut wurde. Natürlich gibt es diese Station beim Louvre, so wie Paris mit Velib eines der modernsten  Fahrrad-Verleih-Systeme der Welt vorweisen kann. Die Kritik grenzt teilweise ans Absurde, so werden die Stationen als Brandrisiko bezeichnet und Radfahrer seien das größere Sicherheitsrisiko als Taxis, zusammengefasst in diesem Video. Auf Copenhagenize.com war dazu diese Graphik zu finden.