Die Europäische Kommission hat neue Vorschläge zu Zielvorgaben für die Automobilindustrie eingebracht, die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen bis 2020 auf 95g CO2/km zu senken und für Kleintransporter auf 147g CO2/km.
Dieser Artikel wurde am 2. August 2012 veröffentlicht
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Die für Klimapolitik zuständige EU-Kommissarin Connie Hedegaard hat einen Vorschlag eingebracht, neue verbindliche Ziele für die Reduktion von CO2-Emissionen von PKWs und Kleintransportern bis 2020 festzulegen. Nach der breiten Diskussion im Jahr 2007 um das 120g CO2/km-Limit ab dem Jahr 2012 ging der Vorschlag ohne große Kontroverse schnell im Sommerloch unter.

Laut diesem Vorschlag sollen die durchschnittlichen Emissionswerte für PKWs und Kleintransporter im Jahr 2020 nun endgültig festgeschrieben werden, wie sie im bestehenden Gesetz schon enthalten sind. Die Werte betragen daher 95g CO2/km für PKWs, jene von Kleintransportern 147g CO2/km, gültig ab dem Jahr 2020. Die durch die EU schon gesetzlich fixierten Ziele sehen eine Reduktion des durchschnittlichen Flottenausstoßes von CO2 auf 130g CO2/km für PKWs für 2015 vor; das verbindliche Ziel für Kleintransporter liegt bei 175g CO2/km im Jahr 2017.

Connie Hedegaard erklärte dazu bei der Präsentation des Vorschlags: »Mit unseren Vorschlägen schützen wir nicht nur das Klima und helfen den Verbrauchern Geld zu sparen. Wir fördern auch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie. Und im Ergebnis schaffen wir zahlreiche Arbeitsplätze. Dies ist eine eindeutige Win-Win-Situation für alle. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung einer wettbewerbsfähigen CO2-armen Wirtschaft. Nun gilt es, weitere CO2-Reduzierungen über das Jahr 2020 hinaus in Abstimmung mit allen Interessengruppen vorzubereiten.«

Nach den Berechnungen der Kommission summiert sich die Verbrauchsreduktion pro Fahrzeug auf rund € 340 im Jahr an Ersparnis bei den Kraftstoffkosten, wobei die Mehrkosten in der Produktion pro PKW etwa € 1100 ausmachen werden. Insgesamt ergibt das eine Einsparung von etwa 30 Mrd. Euro an Treibstoffkosten, die nach Schätzungen eine EU-weite BIP-Steigerung von 12 Mrd. Euro nach sich ziehen werden. Darüber hinaus würden bis 2030 160 Mio. Tonnen Öl eingespart und 420 Mio. Tonnen CO2-Ausstoß vermieden.

Bleibt die Frage, ob diese Ziele weit genug gehen, oder ob die Automobilindustrie sich darauf ausruhen kann. Betrachtet man die aktuellsten vorliegenden Zahlen, kann man von letzterem ausgehen: 2011 betrug der durchschnittliche Flottenverbrauch 135,7g CO2/km für PKWs und für Kleintransporter bei 181,4g CO2/km. Die genaue Aufstellung der Daten kann man hier beziehen.