Münster wird Fossilfrei
Münster wird Fossilfrei
Münster zieht sich ab April 2016 aus Investitionen in fossile Brennstoffe zurück.
Dieser Artikel wurde am 11. Januar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Stadt Münster zieht sich mit 1. April 2016 gänzlich von Investment in Kohle, Öl und Gas zurück. Diese sind nämlich nicht mit den Klimazielen vereinbar, die Erderwärmung bis 2050 auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Außerdem hält Münster Investment in fossile Energien für zu riskant. Finanziert wird das Konzept, indem die Stadt 22 Millionen Euro Pensionsfonds deinvestiert.

Die Divestmentbewegung in Deutschland  sieht in dieser Entscheidung einen großen Fortschritt. Divestment bedeutet, dass Investments auf ihre ökologische und soziale Nachhaltigkeit hin geprüft und gegebenenfalls durch nachhaltiges Investment ersetzt werden.

Diskussionen, Demos und Flashmobs in Münster

Politisch engagierte Bürger starteten in der Bewegung „Fossil Free Münster“ im Sommer 2013 eine Kampagne, die die Stadt zu Divestment aufrief. Gegründet wurde die Bewegung von der amerikanischen NGO 350.org.  Unter anderem bauten die Aktivisten über Informationsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Demos und Flashmobs öffentlichen Druck auf und traten an politische Entscheidungsträger heran. Die Grünen nahmen das Thema schließlich in ihren Kommunalwahlkampf auf – und konnten damit punkten. Beim Koalitionsvertrag mit der SPD konnten nicht nur fossile Unternehmen als Investmentpartner ausgeschlossen werden, sondern die Stadtvertreter beschlossen auch, dass Münster zukünftig weder in Rüstungsindustrie, Atomenergie noch in Kinderarbeit investiert.

Münster wird Fossilfrei
Aktivisten machten sich öffentlich für ein fossilfreies Münster stark

Ein Jahr lang arbeitete die Münsterer Finanzabteilung ein ökologisch-ethisches Portfolio aus, bis der Umsetzungsvorschlag schließlich im November 2015 vom Haupt- und Finanzausschuss der Stadt abgesegnet wurde.

Doch mit diesem Erfolg allein geben sich die Fossil Free Münster-Aktivisten noch nicht zufrieden. Auch andere kommunale Einrichtungen, wie etwa der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Uni Münster, sollen künftig fossilfrei werden, wenn es nach ihnen geht. Dort vermuten sie nämlich noch viel höhere Beteiligungen an fossilen Unternehmen.

Ein Engagement ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, das vielleicht bald auch in anderen Städten Schule machen wird.

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Text:
Fossil Free-Homepage
Beitrag auf ARD (auf englisch)
Bericht auf derstandard. at

Fotos: Linda Choritz – licht-gestalten.net

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