Google hat eine Vereinbarung zur Nutzung kleiner Kernreaktoren unterzeichnet, um die riesigen Energiemengen zu erzeugen, die für den Betrieb seiner Rechenzentren für künstliche Intelligenz (KI) benötigt werden. Nach Angaben des Unternehmens wird die Vereinbarung mit Kairos Power dazu führen, dass der erste Reaktor noch in diesem Jahrzehnt in Betrieb genommen wird und weitere bis 2035 in Betrieb gehen. Die Unternehmen machten keine näheren Angaben zum Wert der Vereinbarung oder zu den Standorten, an denen die Anlagen gebaut werden sollen.
Technologieunternehmen greifen zunehmend auf nukleare Energiequellen zurück, um den Strom für die riesigen Rechenzentren zu liefern, die die KI vorantreiben. Laut Kairos Power handelt es sich dabei um eine technisch und marktwirtschaftlich machbare Lösung, die für die Dekarbonisierung der Stromnetze von entscheidender Bedeutung ist. Im vergangenen Jahr erteilten die US-Aufsichtsbehörden dem in Kalifornien ansässigen Unternehmen Kairos Power die erste Genehmigung seit 50 Jahren für den Bau eines neuen Kernreaktortyps.
Das Start-up-Unternehmen hat sich auf die Entwicklung kleinerer Reaktoren spezialisiert, die geschmolzenes Fluoridsalz als Kühlmittel anstelle von Wasser verwenden, das in herkömmlichen Kernkraftwerken eingesetzt wird. Im Juli 2024 begann das Unternehmen mit dem Bau eines Demonstrationsreaktors in Tennessee.
Die Kernenergie, die praktisch kohlenstofffrei ist und 24 Stunden am Tag Strom liefert, wird für die Technologiebranche immer attraktiver, da sie versucht, ihre Emissionen zu senken, obwohl sie mehr Energie verbraucht. Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr schlossen sich die USA einer Gruppe von Ländern an, die ihre Kernenergiekapazität bis 2050 verdreifachen wollen, um sich von fossilen Brennstoffen zu lösen.
Nicht nur Google
Nach Angaben des Wall-Street-Bankriesen Goldman Sachs wird sich der weltweite Energieverbrauch von Rechenzentren bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich mehr als verdoppeln. KI-Rechenzentren benötigen große Mengen an Strom, zur Energieversorgung und um die Geräte zu kühlen. Denn diese Datenzentren sind mit spezieller Hardware ausgestattet, die viel Strom verbraucht und viel Wärme erzeugt.
Google ist mit der Hinwendung zu Nuklearenergie nicht alleine. Microsoft hat eine Vereinbarung über die Wiederaufnahme des Betriebs im Kraftwerk Three Mile Island getroffen, dem Ort des schlimmsten Atomunfalls in Amerika im Jahr 1979. Im März 2024 erklärte Amazon, dass es ein atombetriebenes Datenzentrum im Bundesstaat Pennsylvania kaufen wird.
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