Von Historikern wird vermutet, dass der Brauch um den Mistelzweig aus Skandinavien stammt. Er fungierte dort als ein Friedenskuss, mit dem man einen Waffenstillstand oder das Ende eines Konflikts besiegelte. Ebenfalls möglich ist die Herleitung vom griechischen Fest der Saturnalien, bei dem die Menschen zu Ehren des Gottes Saturn recht ausschweifend gefeiert haben. Ein weiterer Zugang ist eine nordgermanische Legende um die Liebesgöttin Frigga, deren geheiligte Pflanze die Mistel war. Frigga verlor ihren Sohn Balder durch eine hinterhältige, tödliche List des Gottes Loki unter einem Baum mit Misteln. Ihre bitteren Tränen konnten ihn wieder zurück ins Leben holen und ihre Tränen verwandelten sich in die weißen Beeren der Mistel.
Küssen unter dem Mistelzweig
Das heutige Brauchtum um die Weihnachtszeit, wie wir es kennen hat aber vermutlich seinen Ursprung in England. Dort nannte man die Mistelbeeren Kussperlen: Begegnen sich zwei Menschen unter einem Mistelzweig, dürfen sie sich küssen und das so lange, bis keine Beeren mehr am Mistelzweig hängen. Für jeden erhaltenen Kuss muss der Mann eine der Beeren von den Zweigen pflücken, so wird aus den beiden ein glückliches, liebendes Paar, das für immer zusammenbleibt. Wichtig für alle, die sich die Zauberwirkung der Mistel zunutze machen wollen ist, sie entfaltet sich nur, wenn der Zweig von einer dritten Person aufgehängt wurde, idealerweise an einer Tür oder deren Rahmen. Warum also nicht einen Versuch wagen?
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Bild: Ylanite Koppens