Bei all den Gesprächen über hohe Heizkosten und wie wir sparen können, stolpern wir möglicherweise über die Idee des Teelichtofens oder Kerzenofens. Aber kann man mit ein paar Teelichtern wirklich eine Heizung ersetzen? Und wie funktioniert dieser „Ofen“ eigentlich?
Funktion
Die Idee hinter dem Kerzenofen ist, dass auch Kerzen oder Teelichter gar nicht so wenig Hitze erzeugen. Diese Wärme steigt aber normalerweise schnell in die Höhe und wird dort kaum mehr wahrgenommen. Wird sie stattdessen jedoch von einem Keramikgefäß eingefangen, das die Wärme speichert und langsamer durch Strahlungswärme auf Körperhöhe abgibt, sieht das schon etwas anders aus.
Wenn dann unter dieses Keramikgefäß nicht nur eine, sondern mehrere Kerzen gestellt werden, dann kann dieses überraschend schnell echt heiß werden.
Ausführungen
Wenn wir nach Teelichtofen oder Kerzenofen suchen, finden wir ganz viele unterschiedliche Ausführungen. Da gibt es etwa die einfache, selbst gemachte Variante mit zwei Blumentöpfen, einer dicken Schraube und ein paar Muttern. Diese Idee ist von diversen kreativen Köpfen aufgenommen und weiterentwickelt worden. Plattformen wie etsy zeigen uns eindrücklich, wie wir dieses einfache Konzept zu einem dekorativen und dennoch funktionalen Einrichtungsgegenstand machen können. Und dann finden wir aber auch noch den wieder mehr auf Funktionalität fokussierten Ikiko Kerzenofen, der aus der Grundidee einen einfach nutzbaren Miniofen gemacht hat.
Selbermachen
Wie schon davor erwähnt, können wir uns so einen Kerzenofen relativ einfach selbst bauen. Wichtig dabei ist, dass wir zwei Keramikgefäße haben, die mit etwas Abstand ineinander passen. Die zwei Schichten sind vor allem wichtig, da das innere Gefäß sich durchaus auf über 100 Grad aufheizen kann, wodurch wir uns leicht verbrennen können. Haben wir daher eine zweite Schicht außen, die nicht ganz so heiß wird, können wir dort etwa direkt unsere Hände dran halten um uns zu wärmen.
Wenn wir zwei Blumentöpfe aus Keramik nutzen, sind Löcher im Boden meist bereits vorhanden, die genutzt werden können, um mit einer großen Schraube, Beilagscheiben und Muttern den Abstand zwischen den Töpfen herzustellen. Die Schraube kann dann entweder gleich als Ständer genutzt werden, oder aber die Töpfe werden auf zwei kleinen Sockeln an den Seiten aufgelegt. Wichtig ist auch, dass die Teelichter zur Auflagefläche hin auf einer nicht brennbaren oder hitzeempfindlichen Fläche platziert werden. Passend zum Blumentopf kann hier ein Untersetzer ebenfalls aus Keramik gewählt werden.
Heizwärme
All diese Geschichten hören sich ja sehr nett an, und das Wort „Ofen“ ist sehr schnell etwas irreführend. Die Heizwärme der Kerzen kann zwar eingefangen, aber nicht vergrößert werden. Es ist daher zwar möglich, die Umgebung rund um diesen Tischofen um etwa ein bis zwei Grad zu erwärmen, oder ihn etwa als Hand- oder Fußwärmer einzusetzen, aber selbst mit mehreren solcher Lampen können wir keine übliche Heizung damit ersetzen.
Dennoch ist es ein Experiment wert. Und auch wenn wir einen Raum etwa auf ein oder zwei Grad weniger heizen als für uns angenehm wäre, und für den Rest einen Kerzenofen nutzen, können wir uns möglicherweise schon einiges sparen. Vor allem weil wir nicht den ganzen Raum aufheizen müssen, sondern die Wärme direkt bei der Heizquelle wahrnehmen können.
Fazit
Ob es aber tatsächlich günstiger ist, mit einem Kerzenofen zusätzlich zu heizen, hängt auch unter anderem davon ab, wie viel die Teelichter kosten. Eine entsprechende Vergleichsrechnung ist nicht so leicht aufzustellen. Dennoch ist es gut zu wissen, welche weiteren Optionen wir im Notfall hätten. Zumindest in der Übergangszeit.
Weiterführende Quellen
stromausfall.info: Teelichtofen für den Blackout – funktioniert das?
wiwo.de: Teelichtofen im Test