Youtube Screengrab Promo Video Clinton Campaign 2015
Youtube Screengrab Promo Video Clinton Campaign 2015
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton verspricht bis zu 700% mehr Solarenergie bis 2020.
Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Entwicklung des Sektors Erneuerbare Energien lässt einen manchmal glauben, dass die Diskrepanz aus dem, was möglich wäre, um dem, was umgesetzt wird, immer größer wird. Speziell in Europa: die wenig ehrgeizigen Ziele in Österreich, die laufend reduzierten Ziele in Deutschland, nach einem erfolgreichen Beginn. Alles scheint zu rasch zu gehen, oder zumindest gehen zu können. Die Bedürfnisse der Umwelt werden hinter jenen der Wirtschaft schnell zurückgestellt.

Jetzt preschte Hillary Clinton mit einem Wahlversprechen für die US-Präsidentschaftswahl vor. Würde sie gewinnen, werden die folgenden Zahlen Realität:

  • 140 GW installierte Photovoltaik-Leistung bis Ende 2020 (700% mehr als derzeit.) Zumindest aber 500 Millionen installierter Solarpanele.
  • 33% der Energie aus Erneuerbaren bis 2027, aus einem Mix aus Wind, Solar und Geothermie. Das stellt einen signifikanten Anstieg dar vom jetzigen Ziel von 25%, das Barack Obama festgelegt hat. Mit den 33% könnte man jedes Haus in den USA ausschließlich mit Erneuerbaren versorgen.
  • Das neue Langzeit-Ziel heißt: 100% Erneuerbar bis 2050

Damit kommt sie den Zielen nahe, die der amerikanische Milliardär und Umweltaktivist Tom Steyer gesetzt hat, und wurde auch umgehend von ihm dafür gelobt. Dessen Ziel heißt: 50% des Stroms aus Erneuerbarer Energie bis 2030. Fügt man Clintons Ziel von 33% bis 2027 die bestehenden US-amerikanischen Kernkraftwerke hinzu, übertrifft sie sogar den Wert. Das Manko: Von sauber und erneuerbar kann man bei Kernenergie wohl weniger sprechen. Das Fehlen direkter CO2-Emissionen ist noch lange keine Ausrede, Kernenergie unter den Erneuerbaren zu inkludieren.

Im Gegensatz zur deutschen Diskussion über die dortige Braunkohleindustrie und den Kohle-Ausstieg stellt das Clinton scheinbar vor wenige Probleme: In der Photovoltaik-Branche alleine arbeiten jetzt schon so viele Leute wie im Kohlesektor, sagt sie. Die Interessen halten sich die Wage und sie möchte die Gesundheit und Pensionssicherheit der Kohlenkumpel schützen. Das Beste aus allen Welten will Clinton zusammenführen.

In einem Video werden ihre Standpunkte zusammengefasst.

Solch ehrgeizige Ziele sind in meinen Augen absolut notwendig, um den Ausbau der Erneuerbaren zu fördern und eine endkarbonisierte Wirtschaft zu realisieren. Noch. Die Frage ist, wie lange noch, bis alle ökonomischen Kerndaten die Erneuerbaren als die logischste Lösung des Energieproblems erscheinen lassen.