Dieser Artikel wurde am 10. Dezember 2013 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Umweltwissenschaftler aus Bochum, Düsseldorf und Münster haben jüngst eine Studie in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives veröffentlicht.…
Dieser Artikel wurde am 10. Dezember 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Umweltwissenschaftler aus Bochum, Düsseldorf und Münster haben jüngst eine Studie in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives veröffentlicht. Laut dieser wird die Vermutung bestärkt, dass eine erhöhte vorgeburtliche Belastung mit polychlorierten Biphenylen (PCBs) und Dioxinen, wie sie heutzutage in der Umwelt vorliegen, das geschlechtsspezifische Verhalten von Jungen und Mädchen im Schulalter verändert.

Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler die Konzentration von 35 PCBs und Dioxinen in Blut und Muttermilch der Schwangeren bzw. der Mütter. Sieben Jahre später wurden international validierte Fragebögen von den betroffenen Frauen ausgefüllt. In diesen gaben sie Auskunft zu geschlechtstypischen Verhaltensweise ihrer Kinder. Im Anschluss wurden die männlichen und weiblichen Verhaltensmerkmale in Bezug zu den Schadstoffkonzentrationen statistisch ausgewertet.

Jungen zeigen mehr, Mädchen weniger weibliches Verhalten

Als Ergebnis zeigten sich Veränderungen im geschlechtsspezifischen Verhalten in Abhängigkeit zur Schadstoffkonzentration. Bei erhöhter vorgeburtlicher Belastung zeigten Jungen ein verstärktes weibliches Verhalten, wohingegen die Mädchen ein eher abgeschwächtes weibliches Verhalten an den Tag legten.

Dies wird damit erklärt, dass Sexualhormone eine bedeutende Rolle bei der geschlechtsspezifischen Ausbildung des Gehirns spielen. Die untersuchten Stoffe, sowie weitere Substanzen wie Phtalate oder Bisphenol A, die wie Sexualhormone wirken, können die vorgeburtliche Hirnreifung beeinflussen. Es wird angenommen, dass Beeinträchtigungen vor allem innerhalb der sogenannten Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse vorkommen und somit im Kommunikationskreislauf zwischen Gehirn und den hormonfreisetzenden Geschlechtsdrüsen.

Die Studie (engl.) gibt es unter: http://ehp.niehs.nih.gov/1306533/

Quelle:

http://www.iuf-duesseldorf.de/pm20131209.html

http://ehp.niehs.nih.gov/1306533/

Bildquelle: pixabay.com/http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de