In den vergangen Jahren wurden der Mittlere Osten und Südasien von mehreren zerstörerischen Zyklonen getroffen. Die Region um den Indischen Ozean und den südlichen Pazifik ist traditionell ein Wirbelsturmgebiet – aber die Wucht der Stürme wird stärker. Ist der Mensch schuld?
Eine neue Studie geht von einem signifikanten Zusammenhang zwischen der erhöhten Luftverschmutzung in den Ländern der Region und der gestiegenen Zerstörungskraft der Zyklone aus.
Das Forscherteam hat die Zyklone zwischen den Jahren 1979 und 1996 sowie denen zwischen 1997 und 2010 verglichen und dabei herausgefunden, dass jene der späteren Periode bis zu drei Mal stärker waren. Verantwortlich dafür sind laut der Studie Emissionen, die durch das Verbrennen fossiler Energieträger entstehen. Die gestiegene Luftverschmutzung bringt demnach das durch den Monsun geprägte natürliche Windgefüge über dem Arabischen Meer außer Gleichgewicht. Das Zusammenspiel von Scherwinden, lokal begrenzten starken Winden in verschiedenen Höhen, begrenzten traditionell die Entstehung von tropischen Wirbelstürmen. Der starke Emissionsanstieg in der Region wirkt störend auf dieses Windgefüge ein, indem die Scherwinde reduziert werden. Ohne Gegenspieler können Zyklone ungestört anwachsen.
Smogwerte sind im Mittleren Osten und Südasien durchschnittlich um das Sechsfache gestiegen. Eine drei Kilometer dicke Wolke aus Ruß, Smog und giftigen Chemikalien verschmutzter Luft liegt über großen Teilen Asiens, die so genannte „Braune Wolke“. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass die Luftverschmutzung durch Schwebteilchen wie Ruß den Monsun beeinflusst und auch für die Klimaerwärmung in den Regionen verantwortlich ist.