Fotocredit: Pixabay/artellliii72
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In wilden Kräutern stecken ungeahnte, gesundheitsfördernde Kräfte.

Wer aufmerksam durch den Wald spaziert, kann mit Leichtigkeit wilde Kräuter finden. Echte Kamille, zweigriffeliger Weißdorn, Bärlauch oder schwarzer Holunder. Zumindest, wenn man etwas Geduld und ein gutes Auge mitbringt. Aber Vorsicht, wohltuende Kräuter sind manchmal gar nicht so einfach von giftigen Exemplaren zu unterscheiden. Deshalb gilt als feste Sammler-Regel: Niemals ein Kraut pflücken oder essen, bei dem man sich nicht zu 100% sicher ist, worum es sich dabei handelt. 

Wildkräuter sind übrigens deshalb noch gesünder und voll von Nährstoffen, als ihre kultivierten Geschwister, weil sie seit jeher ihre Lebens- und Wuchsweise an die veränderten Bedingungen draußen anpassen müssen. Sie sind reich an Fettsäuren, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen und helfen uns dabei unser Immunsystem zu stärken. 

DEINE TOP WILDKRÄUTER ZUM SELBER SAMMELN 

1- DIE ECHTE KAMILLE 

Fotocredit: Pixabay/gefrorene_wand
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Die echte Kamille kommt bevorzugt in eher tonigen, alkalischen Böden auf Feldern, auf Straßenrändern oder am Wegesrand in Wäldern vor. Sie kann in Höhen bis zu 1.700m angetroffen werden. 

Die Pflanze erkennst du daran, dass sie etwa 15-60cm hoch wächst, stark verzweigt ist und sehr aromatisch duftet. Ihre Blüten wirken entzündungshemmend, antimikrobiell, haben eine fördernde Wirkung auf die Wundheilung und beruhigen die Haut an gereizten Stellen. 
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn du blutverdünnende Mittel einnimmst, dann solltest du lieber auf die echte Kamille verzichten. 

Bei der echten Kamille kann es zu einer Verwechslung mit der falschen Strandkamille kommen. Sie ist vollkommen geruchlos und ihr Blütenboden ist mit weichem Gewebe gefüllt. Sie ist nicht genießbar und bietet auch die Benefits der echten Kamille nicht. 

2- BÄRLAUCH 

Fotocredit: Pixabay/Couleur
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Bärlauch findest du zum Ernten und Weiterverarbeiten vor allem von März bis Juni. Er wächst an kühlen, schattigen Orten auf basenreichen Böden. Besonders gerne im feuchten Unterholz, häufig entlang von Flüssen oder Bächen.

Das knoblauchige Grün erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit. Allerdings ist hier ab Ende April und Anfang Mai Vorsicht geboten. Die Blätter ähneln denen des äußerst giftigen Maiglöckchens, des Aronstabes und der Herbstzeitlose nämlich sehr. 
Den Bärlauch erkennst du an seinem gestielten ovalen Blatt mit parallelen Blattnerven und einem ausgeprägten Kiel. Er bekommt zur Blütezeit im April bis Juni weiße Blüten mit 6 Blütenblättern. Ein erster Indikator, dass du hier richtig bist, ist auch der unüberriechbare Knoblauch Duft, den er verströmt. 

Bärlauch wirkt antimikrobiell und kann sich auf einen höheren Blutdruck senkend und positiv auswirken. Bei schweren Problemen mit der Schilddrüse wird jedoch von seinem Genuss abgeraten. 

3- SCHWARZER HOLUNDER 

Fotocredit: Pixabay/manfredrichter
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Beim Holunder kannst du sowohl die Blüten ab Juni/Juli als Wildkräuter verwenden, als auch seine Beeren, die ungefähr im September/Oktober reif werden. 

Schwarzer Holunder ist bis auf 1.600 m Höhe anzutreffen. Egal ob im Wald, im Park, in Hecken oder in der Umgebung von Bauernhöfen. Er bevorzugt stickstoffreiche Böden und kommt als großer Strauch oder eher kleiner Baum daher. Mit 2-10 Metern Höhe bildet er weiße Blüten, die zu sogenannten Schirmrispen zusammengefasst sind. 
Die Blüten reifen später zu schwarzen Steinfrüchten aus, diese nennt man Fliederbeeren. 

Holunderblüten kann man auf viele unterschiedliche Arten zubereiten. Als gesunde Wildkräuter bieten sie sich entweder frisch oder getrocknet als Tee an. Die Blüten wirken schweiß- und harntreibend und ihre Früchte sind reich an Antioxidantien. 
Das Laub und die Blütenstiele des Holunder sollten jedoch nicht genossen werden, denn sie enthalten Blausäure. Auch wenn sich unter den schwarzen Beeren rote befinden, sollten diese nicht verzehrt werden.